Kunsthalle Bremen präsentiert „Ikonen“ – Bedeutende Künstler werden mit modernen Influencern vereint

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Am Samstag, 19. Oktober eröffnet die Kunsthalle Bremen ihre neue Ausstellung „Ikonen – Was wir Menschen anbeten“, mit Werken von Caspar David Friedrich, Wassily Kandinsky und Jeff Koons. Ergänzt werden die Kunstwerke berühmter Maler durch Fotografien und Konzeptkunst. Und immer schwingt die Frage mit: „Was ist Kunst“?

Bereits vor zehn Jahren kam dem Direktor der Kunsthalle Bremen die Idee zu der neuen Sonderausstellung „Ikonen – Was wir Menschen anbeten“. Doch dass die Umsetzung schwierig war, zeigt sich daran, dass die Sammlung neu angeordnet wurde. „Unsere Kunstsammlung war acht Jahre alt. Deswegen ordneten wir die Sammlung neu an. Es war an der Zeit, die Kunst im neuen Kontext zu präsentieren“, erklärt Pressesprecherin  Jasmin Mickein.

Alle Räume der Kunsthalle thematisieren „Ikonen“

Vom 19. Oktober bis zum 1. März 2020 erleben Besucher erstmalig eine einzige Ausstellung zu dem Thema „Ikonen“, die in allen 60 Galerieräumen der Kunsthalle Bremen präsentiert wird. „Die Ausstellung erzählt die Veränderung des Begriffs der Ikone. Beginnend mit den religiösen Ikonen, änderte sich das Bild der Ikone in der Kunst mit der „Mona Lisa“. Es gibt auch Kunstwerke, die versteckt den religiösen Aspekt der Verehrung zeigen. Das „Schwarze Quadrat“ ist ein Beispiel“, verrät die Pressesprecherin der Kunsthalle Bremen. Künstler Kasimir Malewitsch gilt als eine Ikone der Malerei des 20. Jahrhunderts. Er malte im Jahr 1915 mehrere Ölbilder mit dem Motiv des schwarzen Quadrats. „Das „Schwarze Quadrat“ ist mit dem religiösen Aspekt vereint. Er hat aber auch eine Ikone der Kunstgeschichte erschaffen“, erklärt Mickein. Malewitsch war es auch, der sich mit den Traditionen der religiösen Andachtskunst befasste und sein „Schwarzes Quadrat“ in Sankt Petersburg in die obere östliche Ecke hängte – die „heilige“ Ostecke ist traditionell nur für russische Ikonen reserviert. Damit schuf er eine „Ikone der Kunstgeschichte“.

Das Bild der Ikone hat sich verändert

In jedem der 60 Räume der Kunsthalle Bremen wird jeweils nur ein bedeutendes Werk aus neun Jahrhunderten Kunst gezeigt. Neben dem Künstler Malewitsch gibt es auch moderne Ikonen.  Früher betitelte man nur religiöse Andachtsbilder als „Ikone“. Gott sollte in der Ikone gegenwärtig sein. Man sagte dem Begriff eine besondere Aura zu. Die Ikone soll Wunder vollbringen können. Die Kunstausstellung behandelt die Frage, wie sich heute noch mit dem Begriff „Ikone“ kultische Verehrung und die Idee des Übersinnlichen vereinen lassen. Inzwischen hat sich die „Ikone“ von den Heiligenbildern gelöst und auch Popstars und Kunstwerke, Marken oder Produkte werden so betitelt.
„Bei unserer Ausstellung können die Besucher auch Marken riechen, hören oder sehen“, verrät die Pressesprecherin der Kunsthalle. „Jeder weiß, wie Nivea riecht. Oder wenn ich  „Just do it“ sage, damit die Marke ‚Nike’ meine“. Das traditionelle Bildkonzept wird so mit dem Phänomen der Ikonisierung in unserer alltäglichen Lebenswelt kontrastiert.

Leihgaben bedeutender Museen

Pro Raum in der Kunsthalle wird ein Meisterwerk oder eine zusammenhängende Werkgruppe gezeigt. Museen, wie das San Francisco Museum of Modern Art, der Tate in London, der Tretjakow-Galerie in Moskau oder dem Van Gogh Museum in Amsterdam, dem Louisiana Museum in Kopenhagen, aber auch der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen aus Düsseldorf haben Werke beigesteuert. Zusätzlich zeigt die Ausstellung Ikonen aus Privatsammlungen. So entdecken Besucher Muhammad Ali, Beyoncé oder auch Karl Marx in den Räumlichkeiten. Neben diesen Werken finden Besucher auch Fotografien von Thomas Struth. Politiker, Schauspieler, Musiker, Sportler und Naturwissenschaftler, aber auch von den heutigen Ikonen, wie Influencern. Auch Fotos von Hausaltären, etwa zum Thema Lady Gaga oder SV Werder Bremen, sind in der Ausstellung zu sehen.

Die Sammlung ghet auf Reisen

Aufgrund der Ikonen-Ausstellung ist die Sammlung des Museums derzeit nicht zu sehen.
Ab Mitte Mai 2020 wird sie in einer neuen Hängung in der Kunsthalle Bremen präsentiert. Eine Auswahl von Meisterwerken der Kunsthalle geht zwischenzeitlich auf Reisen nach Spanien: Vom 25. Oktober 2019 bis 16. Februar 2020 zeigt das Guggenheim Museum in Bilbao 130 der Meisterwerke aus der Bremer Sammlung u.a. von Eugène Delacroix, Max Liebermann, Paula Modersohn-Becker, Max Beckmann und Pablo Picasso.

Bild oben: Kunsthalle Bremen / Till Menzel

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