Freifunker helfen Geflüchteten – Auszeichnung für Bremer Studenten
Auch in Bremen gibt es Freifunker: Aktivisten, die sich für ein frei verfügbares WLAN-Netz einsetzen. Tim Schütz von der Universität Bremen ging in seiner Bachelor-Arbeit der Frage nach, inwiefern sich die Freifunker für Geflüchtete einsetzen. Jetzt erhielt der heutige Sozialwissenschaftler für sein Werk den mit 600 Euro dotierten DARIAH-DE DH Award 2017.
Im Rahmen seiner Bachelor-Thesis interviewte Schütz neben Freifunkern auch Leiter und Organisatoren von Flüchtlingsunterkünften. In besonderer Erinnerung blieb ihm dabei ein Fall in einer Vegesacker Einrichtung. Dort hatte es keinen Internetzugang für die Bewohner gegeben. Dabei halten viele Freifunker, die sich zuweilen auch als „gute Hacker“ bezeichnen, WLAN für ein Grundrecht. Zufällig wohnte ein Freifunker nebenan und ließ sich eine technische Lösung für das Problem einfallen, sodass die Geflüchteten hier fortan freien Zugang zum World Wide Web hatten.
Nicht nur Zustimmung
Derlei Engagement stößt bei den Unterkunfts-Vertretern nicht immer auf Gegenliebe. „Manche Leitende hatten Sicherheitsbedenken“, sagt Tim Schütz. „Sie zogen es vor, den Geflüchteten nur einen Internetzugang über fest installierte Computer zu ermöglichen.“ Darin bestehe jedoch eine Einschränkung der Privatsphäre der Geflüchteten, so der Award-Gewinner. Erhalten hat er die Auszeichnung von der Forschungsinitiative „Digital Research Infrastructure for the Arts and Humanities“, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird.
Foto: Tim Schütz befasste sich in seiner Bachelor-Arbeit mit der Unterstützung von Freifunker für Geflüchtete.
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