Bremer Friseure dürfen Hausbesuche machen – Nur wusste davon keiner

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In Bremen sind Hausbesuche für Friseure nicht offiziell verboten – Nur wusste das bisher keiner. Auf den Pressekonferenzen im Rathaus wurde darüber kein Wort verloren und auch den Friseuren selbst hatte man das nie mitgeteilt. Erst auf explizite Nachfrage wurde nun klar: Ja, tatsächlich, Hausbesuche sind für Friseure bereits seit dem 16. Dezember 2020 erlaubt.

Dorothea Lutze aus dem Vorstand der Bremer Friseur-Innung ist fassungslos. Sie hatte die Nachricht am vergangenen Freitag von der Frauenunion Bremen erfahren. Deren Anwaltsbüro hatte nachgeprüft und tatsächlich erhielt sie auch vom Ordnungsamt und dem Bremer Senat die Bestätigung: Hausbesuche von Friseuren sind erlaubt.

Angst vor weiterer Ausbreitung

Für Lutze stellt sich vor allem die Frage, wo bei dieser Entscheidung der Sinn liege. Sie befürchtet nun eine Ausbreitung der Pandemie dadurch, dass alle Friseure zu den Menschen nach Hause fahren. „Dort gibt es aber kein Hygienekonzept“, so Lutze. „Dort sitzen dann vielleicht zwei oder drei weitere Personen aus dem Haushalt, vielleicht tragen sie eine Maske, vielleicht aber auch nicht“. In den Friseursalons dagegen gebe es umfassende Hygienekonzepte mit Desinfektionsmittel, Masken, regelmäßigem Lüften und so weiter. Aus ihrer Sicht wäre es daher wesentlich sinnvoller, Hausbesuche zu verbieten und stattdessen die Friseursalons wieder zu öffnen. Zwar verstehe sie, dass es für viele Friseure sehr verlockend sei, endlich wieder Geld zu verdienen, sie plädiert allerdings dafür, nicht zu den Leuten nach Hause zu fahren, sondern gemeinsam mit der Politik einen Weg zu finden, die Salons wieder zu öffnen.

„Wir wollen niemanden anstecken“

Im Gegensatz zu vielen anderen Handwerksberufen, die nach wie vor ihrer Arbeit nachgehen dürfen und auch Hausbesuche tätigen, sei es für sie unverständlich, wieso Friseursalons nicht wieder öffnen dürfen, so Lutze. Dass man auf der einen Seite Hausbesuche erlaube, wo ja keine Hygienekonzepte gelten, auf der anderen Seite aber die Friseursalons schließe sei für sie in höchsten Maße unbegreiflich und einfach eine Katastrophe. Auch befürchtet sie, wenn es in Bremen Sonderregelungen für Hausbesuche gebe, würden auch die Menschen aus dem niedersächsischen Umland darauf zurückgreifen, da es dort nämlich nicht erlaubt ist. „Wir wollen nicht erkranken und wir wollen auch niemanden anstecken“, so Lutze. Genau deshalb habe man umfassende Hygienekonzepte ausgearbeitet. Sie hofft nun, dass die Bremer Regierung ihren Fehler einsieht und statt der Hausbesuche einfach den Besuch im Friseursalons wieder erlaubt. Für noch mehr Sicherheit könnte sie sich beispielsweise eine FFP2-Maskenpflicht für Kunden vorstellen.

UPDATE!: Bremen hat inzwischen angekündigt, in dieser Sache nachbessern zu wollen. Den neuen Artikel gibt es HIER.

Bild: Offiziell sind Hausbesuche von Friseuren in Bremen nicht verboten. Nur wurde das nicht kommuniziert. Bildquelle: Lupo  / pixelio.de

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1 Kommentar
  1. Haarteam Daniela Buggel sagte:

    Schön wäre es gewesen sowas von Anfang an zu verbieten oder anzukündigen das es erlaubt ist wie soll man sich jetzt als Friseurinhaber verhalten ? Was macht man jetzt richtig nein sagen und riskieren das die Kunden sich woanders bedienen lassen …oder Hausbesuche anbieten und sich und die Mitarbeiter der Gefahr aussetzen sich anzustecken ? Wie soll man das planen woher soll man das Geld für mobile Rückwärtswaschbecken nehmen wer soll den Mehraufwand für Benzin Abnutzung des privaten PKW Fahrzeiten usw zahlen …hätte man das von Anfang an gewusst hätte man das um einiges besser planen können …unser Salon hat sich erst mal dafür entschieden keine Hausbesuche anzubieten aber ob das ein Fehler ist sehen wir erst wenn wir wieder öffnen dürfen und dann gegebenenfalls die Kundenzahl einbricht .mit frdl Grüßen Daniela Buggel

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