Saubere Luft und keine Verletzten – Deutsche Umwelthilfe pocht auf den Verzicht von Feuerwerk an Silvester

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Unter dem Motto „Silvester for Future“ wirbt die Deutsche Umwelthilfe (DUH) für ein feinstaub- und verletzungsfreies Silvester. Im Juli und Oktober 2019 hatte die DUH insgesamt 98 Städte mit einer hohen innerstädtischen Feinstaubbelastung (darunter auch Bremen) kontaktiert. Insgesamt meldeten sich 92 Städte zurück, darunter haben 36 Städte bereits Verbotszonen eingerichtet, einen entsprechenden Beschluss gefasst oder begrüßen ein Böllerverbot. Von Seiten der Hansestadt steht eine Antwort auf das Schreiben noch aus.

Die Deutsche Umwelthilfe appelliert an die Bevölkerung, am Silvesterabend auf Feuerwerkskörper zu verzichten. Für Städte und Kommunen schlägt sie vor, auf Alternativen, wie beispielsweise zentrale Licht- und Lasershows umzusteigen. Auch Händler stünden in der Verantwortung, so die DUH. Die sollten den Verkauf von Feuerwerkskörpern einstellen. „Feiern Sie rauschende Silvesterfeste – aber ohne dabei die Luft zu verpesten, ihre Mitmenschen zu gefährden, Tiere in Panik zu versetzen und die Landschaft zu verdrecken“, so Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH. „‚Silvester for Future‘ steht für Respekt vor den Mitmenschen, den Tieren und der Umwelt. Ich wünsche mir, dass endlich auch Notärzte, Rettungssanitäter, Polizisten und Feuerwehrleute den Jahreswechsel nicht im Ausnahmezustand erleben, sondern im Kreise ihrer Liebsten feiern können.“

Bremens Feinstaubbelastung höher als die Empfehlung der WHO

Im Juli und Oktober 2019 hatte die DUH insgesamt 98 Städte mit einer innerstädtischen Feinstaubbelastung oberhalb der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von 20 µg/m³ (Jahresmittelwert für Feinstaub in Mikrogramm pro Kubikmeter Luft) mit formalen Anträgen kontaktiert. Insgesamt meldeten sich 92 Städte zurück. 36 dieser Städte haben bereits Verbotszonen ausgewiesen oder begrüßen entsprechende Verbote, wenn die rechtlichen Rahmenbedingungen auf Bundesebene geschaffen werden. Auch Bremen liegt mit einem Jahresmittelwert von 25 µg/m³ über dem Empfehlungswert. Eine Antwort der Hansestadt auf das Schreiben der DUH steht allerdings noch aus. Bei den Werten der WHO handle es sich jedoch nur um Empfehlungswerte. Man müsse das Bundesemissionsgesetz beachten, äußerte sich Bremens Senatspressesprecher Jens Tittmann. Laut diesem liegt der Grenzwert im Jahresdurchschnitt bei 40 µg/m³ Luft. Daher wurde ein offizieller Wert nicht überschritten. In Bremen habe man bereits mehrere Feuerwerks-Verbotszonen eingerichtet, beispielsweise in unmittelbarer Nähe zum Rathaus, dem Dom und dem Bremerhavener Zoo. Laut Tittmann könnte man auch über weitere Verbotszonen für Bremen nachdenken, dort, wo sie sinnvoll sind. Beispielsweise rund um Tierheime und Gehöfte mit vielen Tieren.

Folgen für Mensch und Tier

Laut einer deutschlandweiten Umfrage zu Augenverletzungen durch Feuerwerkskörper im Fachmagazin „Der Ophthalmologe, wurden zwischen 2016 und 2019 in den 51 befragten Augenkliniken 1356 Patienten mit Augenverletzungen behandelt. Mehr als ein Viertel der Augenverletzungen erforderte einen stationären Aufenthalt. Besonders häufig betroffen waren Minderjährige. Das Deutsche Ärzteblatt verzeichnet pro Jahr zudem etwa 8.000 Menschen mit Verletzungen des Innenohrs durch Feuerwerkskörper. Laut dem Umwelt Bundesamt werden jährlich rund 4.200 Tonnen Feinstaub durch das Verbrennen von Feuerwerkskörpern freigesetzt, das entspricht etwa zwei Prozent der Menge an Feinstaub, die sonst in Deutschland in einem Jahr freigesetzt wird. Aufgrund dieser und weiterer Gründe fordern mehr als 180.000 Menschen den Verzicht von privatem Feuerwerk in einer Online-Petition.

Bild:Die Deutsche Umwelthilfe appelliert an die Bevölkerung, am Silvesterabend auf Feuerwerkskörper zu verzichten. Bildquelle: Tim Reckmann / pixelio.de

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