Mehr als 140.000 Menschen pendeln zur Arbeit nach Bremen – Fast alle von ihnen nutzen das Auto

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Etwa 142.700 Beschäftigte pendeln zu ihrem Arbeitsplatz nach Bremen oder Bremerhaven. Der überwiegende Teil der Pendler nutzt dafür ein Auto. Das belegen die am 4. August veröffentlichten Zahlen der Arbeitnehmerkammer Bremen.  Die Kammer sieht den Grund dafür unter anderem in der Zeitersparnis gegenüber öffentlichen Verkehrsmitteln. Auch fehlender Wohnraum in den Städten führe zu mehr Pendlerverkehr.

Zu Fuß zur Arbeit laufen können, davon träumen viele, aber nur für die Wenigsten lässt sich das räumlich und finanziell überhaupt einrichten. Das zeigen auch die jüngst veröffentlichten Zahlen der Arbeitnehmerkammer Bremen. Ihnen zufolge pendeln täglich rund 142.700 Beschäftigte aus dem Umland zu ihrer Arbeit nach Bremen oder Bremerhaven. 72 Prozent aller Pendler, die nach Bremen fahren, nutzen dafür ein Auto. In Bremerhaven sind es sogar 86 Prozent. „Oft fehlen die Alternativen, um aus dem Umland in angemessener Zeit in die Städte zu kommen“, erklärt Ingo Schierenbeck, Hauptgeschäftsführer der Arbeitnehmerkammer Bremen. Selbst im innerstädtischen Verkehr würden Bremer und noch stärker Bremerhavener das Auto für den Arbeitsweg.

Viele Pendler fahren mehr als 30 Kilometer zur Arbeit

Ein Drittel aller Pendler wohnt weiter als 30 Kilometer von ihrem Arbeitsplatz im Land Bremen entfernt. Die meisten darunter kommen beispielsweise aus Oldenburg, Cuxhaven oder der jeweils anderen Stadt des Zwei-Städte-Staates. Fast 7.500 Arbeitnehmer kommen dagegen von weiter her: 2.721 Personen leben beispielsweise in Hamburg. 1.062 in Berlin und sogar 297 Personen gaben an, in München zu leben und im Bundesland Bremen zu arbeiten. Die Zahlen zeigen, dass gerade in Berufen wie der IT-Branche oder den Architektenbüros besonders viele Menschen pendeln (IT-Branche: 60 Prozent / Architekten: 80 Prozent). „Unser Ziel muss es sein, dass diese gut qualifizierten Wissensarbeiter auch in Bremen und Bremerhaven entsprechende Jobs vorfinden“, so Schierenbeck.

Homeoffice eine Alternative?

Es ist kein Geheimnis, dass häufiges Pendeln mit Stress und gesundheitlichen Beschwerden einhergeht. Viele Pendler leiden, laut Arbeitnehmerkammer, etwa unter Nacken- und Schulterschmerzen, Erschöpfung, Müdigkeit,  Nervosität oder Schlafstörungen. Ingo Schierenbeck fordert deshalb einen Anspruch auf Homeoffice in den Branchen, wo dies umsetzbar ist. „In der Corona-Pandemie haben viele Unternehmen positive Erfahrungen mit dem Arbeiten von zu Hause gemacht. Deshalb sollte jetzt auch ein Anspruch auf Homeoffice geschaffen werden“, betont er.

Homeoffice hat viele Vorteile

In einer kürzlich veröffentlichte Umfrage von YouGov und Statista etwa,  zeigt sich, dass der Wegfall des Arbeitsweges für viele Beschäftigten als größter Gewinn angesehen wird. Laut Arbeitnehmerkammer kämen noch positive Effekte, wie weniger Sprittverbrauch, weniger Lärm und weniger Verkehr sowie eine Reduzierung von Emissionen hinzu. Klar ist aber auch, dass nicht in allen Branchen ein Homeoffice-Modell möglich ist.

Öffentliche Verkehrsmittel müssen ausgebaut werden

Laut Arbeitnehmerkammer sollte der Fokus deshalb besonders auf dem Ausbau des öffentlichen Personenverkehrs liegen. „Nicht nur die Verbindungen zwischen Bremen und Bremerhaven und in das Umland müssen sich verbessern, auch innerstädtisch muss sich der Nahverkehr weiterentwickeln. In Bremerhaven wird aktuell die Wiedereinführung der Straßenbahn geprüft. Dieses Projekt hat Leuchtturmcharakter und würde die Mobilität der Beschäftigten in der Stadt erheblich erleichtern und steigern“, so Schierenbeck. In Bremen müssten vor allem die Gewerbegebiete wie Hansalinie, Güterverkehrszentrum oder Bremer Kreuz besser erreichbar sein, so der Geschäftsführer der Arbeitnehmerkammer.

Symbolbild: Über 140.000 Menschen pendeln zur Arbeit nach Bremen oder Bremerhaven. Bildquelle: Fotolia.

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