Landesgesundheitsbericht 2024 für Bremen vorgestellt – Es herrscht Handlungsbedarf – Versorgungssystem am Limit

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Der Landesgesundheitsbericht 2024 wurde am Dienstag in der Deputation für Gesundheit, Pflege und Verbraucherschutz vorgestellt. Die Ergebnisse zeigen: Ein „Weiter so“ kann es nicht geben.  

Der Bremer Senat informiert in einer Pressemitteilung umfassend zum Thema Gesundheitsbericht. Demnach umfasst der Bericht zwei inhaltliche Schwerpunktsetzungen: Zum einen stellt er den Einfluss der Corona-Pandemie auf die unterschiedlichen gesundheitlichen Themenfelder dar. Zum anderen untersucht er, wie Sterblichkeit (Mortalität), Häufigkeit der Erkrankungen innerhalb einer Bevölkerungsgruppe (Morbidität) und gesundheitsrelevante Verhaltensweisen in den Städten Bremen und Bremerhaven nach sozialstrukturellen Merkmalen kleinräumig verteilt sind.

Gesundheit ist abhängig vom Stadtteil

„Mit den inzwischen gut entwickelten kleinräumigen Analysen zeigen wir – erstmals auch für die Stadtgemeinde Bremerhaven – auf, dass Gesundheit einen engen Zusammenhang zur sozialen Lage aufweist. Heißt: Wer in strukturell benachteiligten Stadtteilen lebt, trägt eine höhere Krankheitslast und hat eine weniger hohe Lebenserwartung. Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass wir mit unserer Strategie zum Abbau gesundheitlicher Ungleichheiten in den Quartieren auf dem richtigen Weg, aber noch lange nicht am Ziel sind“, sagt Claudia Bernhard, Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz.

 

Wichtige Erkenntnisse aus dem Landesgesundheitsbericht:

–  Während der Pandemie ist im Land Bremen wie in ganz Deutschland die Lebenserwartung bei Geburt gesunken

– Die stationären Krankenhausaufenthalte gingen in den Pandemiejahren deutlich zurück.

– Nach wie vor sind psychische Probleme und Verhaltensstörungen durch Alkohol in Bremen und Bremerhaven bei Männern die häufigste Hauptdiagnose bei der Aufnahme in ein Krankenhaus.

 

Mehr Lungenkrebs als im Bundesschnitt

– Die Neuerkrankungsraten für Krebs gingen während der Pandemiejahre leicht zurück. Die hohe Anzahl an Lungenkrebserkrankungen bei Frauen und Männern im Land Bremen trägt zur höheren Krebsinzidenz insgesamt im Vergleich zum Bundesdurchschnitt bei. Die Lungenkrebsinzidenz ist in Ortsteilen in den Städten Bremen und Bremerhaven mit einem niedrigen Sozialindex höher als in Ortsteilen mit einem hohen Sozialindex.

– Die Gesamtanzahl der meldepflichtigen Infektionserkrankungen nach Infektions-Schutzgesetz (außer COVID-19) pendeln sich nach Aufhebung der pandemiebedingten Infektionsschutzmaßnahmen wieder sukzessive auf das vorpandemische Niveau ein. Neuinfektionen mit HIV und Syphilis setzen sich zwischen 2017 und 2022 auf ähnlich niedrigem Niveau wie in den Vorjahren fort.

 

Dickere Kinder, schlechtere Zähne

– Die Daten der Schuleingangsuntersuchung zeigen, dass während der Pandemie der Anteil übergewichtiger Kinder in Bremen und Bremerhaven anstieg. Während sich in der Stadt Bremen das in der Pandemie erreichte hohe Niveau wieder abschwächt, setzt sich in Bremerhaven der Anstieg fort.

– Die Mundgesundheit von untersuchten Erstklässlerinnen und Erstklässlern hat sich in den Städten Bremen und Bremerhaven in den letzten Jahren verschlechtert. So ist der Anteil an behandlungsbedürftigen Gebissen angestiegen.

– Das Krankheitsspektrum bei Geflüchteten deckt sich überwiegend mit dem der hier ansässigen Bevölkerung. Es dominieren Zahnerkrankungen und Infektionen der oberen Atemwege.

 

Handlungsbedarf im Gesundheitswesen

System stößt an Grenzen

Die Ergebnisse des Landesgesundheitsberichts 2024 zeigen einen deutlichen Handlungsbedarf im Gesundheitswesen. Vor allem im Bereich der Kindergesundheit und der gesundheitlichen Ungleichheit in den Bremer und Bremerhavener Quartieren.

„Die vorliegenden Ergebnisse machen deutlich, dass unser Versorgungssystem zunehmend an seine Grenzen stößt. Sowohl die Kosten als auch die stetig steigende Belastung sowohl im niedergelassenen als auch stationären Sektor fordern ein gesellschaftliches Umdenken. Eine Neuorientierung des Gesundheitssystems braucht daher einen klaren Fokus auf Prävention, Gesundheitsförderung, Gesundheitsbildung sowie die Stärkung der Gesundheitskompetenz“, sagt Claudia Bernhard.

 

Im Gesetz über den öffentlichen Gesundheitsdienst ist festgelegt, dass alle vier Jahre ein Bericht über die gesundheitliche Lage der Bremer Bevölkerung zur Beratung über die gesundheitliche Lage der Bremer Bevölkerung zur Beratung und Diskussion vorzulegen. Das erklärt die Senatspressestelle abschließend zum Thema.

 

Der Landesgeundheitsbericht als PDF-Download

Der Landesgesundheitsbericht kann hier heruntergeladen werden.

 

 

Bild oben: Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard fordert eine Neuorientierung des Gesundheitswesens.

 

 

 

 

 

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