Kein weiter so! – Der Paritätische Bremen fordert die Legalisierung von Cannabis
Der paritätische Wohlfahrtsverband Bremen fordert in einem Positionspapier die Entkriminalisierung von Cannabis und mehr Hilfen zur Suchtprävention. Anstatt Geld und Ressourcen in die Verfolgung von Cannabis-Konsumenten zu stecken, solle man diese an anderer Stelle in Jugendarbeit und Suchtprävention investieren.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stufe Cannabis nicht mehr als gefährliche Droge ein. Dennoch halte Deutschland am aktuellen Betäubungsmittelgesetz fest und betreibe eine auf Kriminalisierung, Strafverfolgung und Abschreckung ausgerichtete Drogenpolitik, heißt es im Positionspapier.
Verlagerung der Ressourcen
Der Paritätische fordert, dass der Konsum sowie der Kauf und Besitz von Cannabis für den Eigenbedarf legal werden soll. Auch der Eigenanbau für den Privatgebrauch solle in Bremen zulässig werden. Das Geld und die Ressourcen, die man durch die Strafverfolgung der Konsument einsetze, könne sinnvoller in Jugendarbeit und Prävention investiert werden. Zudem solle man künftig nicht mehr nur aufgrund von Cannabisbesitz den Führerschein entzogen bekommen können.
Konsumraum und Drug-Checking
Die absolute Abstinenz als alleiniger Weg sei überholt. Daher müssten dringend zusätzliche Angebote geschaffen werden. Zentral seien ein Drogenkonsumraum und die Möglichkeit zum Drogen-Checking. So könnten sowohl harte als auch niedrigschwellige Drogen auf gefährliche Substanzen untersucht werden. Bisher ist die rechtliche Zulässigkeit von Drug-Checking unsicher. Chemiker, welche die Substanzen untersuchen, können sich wegen des unerlaubten Besitzes strafbar machen. Bis das Verfahren eingeführt sei, solle die Polizei die Substanzen analysieren, die sie auf dem Schwarzmarkt sichergestellt hat, und bei Auffälligkeiten regelmäßig Warnungen veröffentlichen.
Die grundlegende Entkriminalisierung sei nur auf Bundesebene möglich, daher fordert der Paritätische die Bremer Landesregierung dazu auf, sich im Bundesrat für die Entkriminalisierung stark zu machen.
Foto: Bislang ist Cannabiskonsum strafbar. Der Paritätische Bremen fordert die Legalisierung der Droge und mehr Hilfen für die Prävention. Bildquelle: Fotolia.
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