Insolvenzhochburg Bremen – Die Hansestadt verzeichnet die meisten Privatpleiten

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Laut einer Studie des Kredit-Informationsunternehmens Crifbürgel verzeichnet Bremen im ersten Halbjahr 2019 die meisten Privatinsolvenzen. Im Vergleich zum Jahr 2018 ist das ein Anstieg von mehr als sieben Prozent. Gründe seien unter anderem Arbeitslosigkeit, gescheiterte Selbstständigkeit und ein Leben über den eigenen Verhältnissen.

Auf 100.000 Einwohner gerechnet kommen in Bremen 83 Menschen, die im ersten Halbjahr 2019 eine Privatinsolvenz anmeldeten. Das geht aus einer Studie des Informationsdienstleisters Crifbürgel hervor. Damit ist Bremen das Bundesland mit den meisten Privatpleiten. Im Vergleich zu 2018 ist dies ein Anstieg von 7,2 Prozent. Lediglich Sachsen-Anhalt verzeichnet mit 8,3 Prozentpunkten einen höheren Anstieg im Vergleich zum Vorjahr.

Deutschlandweit leichter Rückgang

Wenn man ganz Deutschland betrachtet sind seit 2010 die Privatinsolvenzen kontinuierlich gesunken. Auch 2019 fiel der Prozentwert um 1,4 Punkte im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt hatten 42.235 Personen im ersten Halbjahr 2019 eine Insolvenz angemeldet. Für das gesamte Jahr rechnet der Informationsdienstleister mit bis zu 88.000 Privatinsolvenzen deutschlandweit.

Arbeitslosigkeit und Überschuldung

Grundsätzlich gebe es sechs Hauptursachen für eine Privatinsolvenz. Dazu gehören Arbeitslosigkeit und reduzierte Arbeit sowie Einkommensarmut, gescheiterte Selbstständigkeit, unwirtschaftliche Haushaltsführung und private Veränderungen wie beispielsweise Scheidung, Trennung und Krankheiten. Der Großteil der Menschen, die eine Insolvenz anmeldeten, habe Schulden bei Kreditinstituten, Versandhändlern, Versicherungen, Behörden, Vermietern, Energieversorgern und Telefongesellschaften. Die durchschnittliche Schuldenhöhe liegt bei rund 30.000 Euro.

Jede dritte Insolvenz von Menschen ab 51 Jahren

Überraschend angestiegen seien die Privatinsolvenzen bei Menschen ab einem Alter von 51 Jahren. Nahezu jede dritte Privatinsolvenz werde demnach von einer Person ab 51 angemeldet. Grund dafür sei der problematische Arbeitsmarkt und die Zunahme von Geringfügigen Beschäftigungen, in deren Folge nur eine geringe Altersrente gezahlt werde. Auch habe man im Alter durch Krankheiten erhöhte Kosten, was das Risiko einer Insolvenz zusätzlich erhöhe.

Mehr Männer als Frauen betroffen

Im Geschlechtervergleich melden deutschlandweit mehr Männer eine Privatinsolvenz an als Frauen. Auf 100.000 Männer kamen im 1. Halbjahr 60 Privatinsolvenzen. Bei den Frauen waren es 43. Immerhin auch hier ein Anstieg von 0,3 Prozent zum Vorjahr. Den Hauptgrund dafür sieht Crifbürgel darin, dass der Mann in vielen Familien noch immer der Hauptverdiener ist. Dieser komme also im Falle einer Überschuldung dafür auf und melde eine Insolvenz auf seinen Namen an.

Foto: Jede dritte Insolvenz wurde von Menschen ab einem Alter von 51 Jahren angemeldet. Folge sei laut der Studie der problematische Arbeitsmarkt und eine geringe Rente. Bildquelle: Fotolia.

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