Haustierkauf mit Bedacht – Grüne fordern Sachkundenachweis für Tierhaltung in Bremen

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Die Grünen-Fraktion in Bremen fordert die Einführung eines Sachkundenachweises für Haustiere. Das geht aus einem Positionspapier hervor. Darüber hinaus fordert sie unter anderem ein Verbot des Tierhandels im Internet.

In Niedersachsen ist ein Sachkundenachweis für Hundehalter bereits üblich, in Bremen aber nicht. Das muss sich ändern, finden die Grünen, die in einem Positionspapier die Einführung eines Sachkundenachweises für Haustiere fordern.

Theoretische und praktische Prüfung

Bei der Einführung eines solchen Nachweises müssten Haustierhalter in einer theoretischen und praktischen Prüfung nachweisen, dass sie sich über die Anforderungen und Bedürfnisse des Tieres bewusst sind. Laut der Grünen-Fraktion solle es einen solchen Nachweis aber nicht nur für Hunde, sondern gleichermaßen für Katzen, Kaninchen, Meerschweine und andere Haustiere geben. „Hunde, die nicht genug Auslauf und Kontakt zu Artgenossen bekommen, Katzen in Einzelhaltung in kleinen Wohnungen und ohne Beschäftigung, Kaninchen und Hamster in kleinen Käfigen – das sind keine Formen der Tierhaltung, die Tiere als Gefährten respektieren“, heißt es im Positionspapier. Ein Sachkundenachweis könne also sicherstellen, dass ein Tier nicht im „Affekt“ gekauft wird, sondern sich zuvor tatsächlich intensiv mit der Anschaffung und der Haltung auseinandergesetzt wurde. Bei der Anschaffung eines weiteren Tieres derselben Tierart, müssten Halter dann aber keine erneute Sachkundeprüfung ablegen. Lediglich um das „Horten“ von Tieren zu verhindern, sollte man nach der Anschaffung eines dritten Tieres derselben Tierart einen erneuten Sachkundenachweis erbringen, so die Grünen.

Positivliste einführen

Gleichzeitig soll eine Positivliste eingeführt werden, auf der Tiere gelistet sind, die als Haustiere gehalten werden dürfen. Diese solle anhand von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Kriterien erstellt werden. Wer ein Tier halten wolle, das nicht auf der Liste geführt ist, müsse sich dann eine spezielle Erlaubnis einholen.

Internethandel mit Tieren verbieten

Ein weiterer Punkt auf dem Positionspapier ist der Tierhandel im Internet. Dieser solle, nach Sicht der Fraktion, generell verboten werden. Denn die Einhaltung von Tierschutzstandards könne dort nicht überprüft werden, ebenso wie die Identität der Halter. Häufig werde im Internet sogar ein 14-tägiges „Rückgaberecht“ der Tiere angeboten. Stattdessen sollte man nach Ansicht der Grünen mehr für die Tiere in den Tierheimen werben, die dort sehnsüchtig auf liebevolle Besitzer warteten.

Chip- und Registrierungspflicht

Darüber hinaus setzen sich die Grünen für eine Chip- und Registrierungspflicht ein. Wer freilaufende Hunde oder Katzen hält, müsse diese dann durch einen Chip kennzeichnen und registrieren lassen. Dadurch könnten entlaufene Tiere schneller wieder zu ihren Besitzern gebracht werden. Dadurch würden die Tierheime entlasten. Dies würde außerdem eine Rückverfolgbarkeit im Falle von illegalem Tierhandel, Misshandlungen oder beim Aussetzen von Tieren ermöglichen.

Das gesamte Positionspapier lässt sich auch HIER einsehen.

Symbolbild: Wer in Bremen ein Haustier halten möchte, sollte zuvor einen Sachkundenachweis erbringen, fordern die Grünen. Bildquelle: Fotolia.

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