Erstaufnahmeeinrichtung wird entlastet – Flüchtlinge ziehen in Jugendherberge ein

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Geflüchtete in Bremen, bei denen ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf durch das Coronavirus besteht, werden von der Erstaufnahmestelle in die derzeit leerstehende Jugendherberge gebracht. Das teilte das Sozialressort am 27. März mit.

Insgesamt 100 Geflüchtete sollen in der Bremer Jugendherberge untergebracht werden. Das gab die Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport, Anja Stahmann, am 27. März bekannt. Vergangene Woche waren bereits 24 Personen umgezogen, die wegen einer Vorerkrankung oder wegen ihres Alters durch das Coronavirus besonders gefährdet sind. „Wir schaffen nach und nach die Voraussetzungen, dass die Menschen in der Erstaufnahmeeinrichtung weniger eng zusammenleben. Das geht nicht von heute auf morgen, aber wir arbeiten daran mit aller Ernsthaftigkeit“, so die Senatorin.

Medizinische Versorgung in Bremen Nord

In die Jugendherberge umziehen dürfe derzeit nur, wer nicht auf medizinische Versorgung angewiesen sei. „Die medizinische Versorgung hat sich in der Erstaufnahmeeinrichtung in Vegesack etabliert“, betonte Senatorin Stahmann. Das Gesundheitsamt sei dort fünf Tage die Woche vor Ort und wer auf ärztliche Behandlungen angewiesen sei, der sei an das ärztliche System in Bremen-Nord angebunden. Der Betrieb werde von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) mit Personal aus anderen Einrichtungen übernommen.

Weitere 200 Plätze in den nächsten Wochen

Geplant seien über die Jugendherberge hinaus rund 200 Plätze in Übergangswohnheimen, die in den kommenden Wochen zur Verfügung stehen sollen. Es könnten derzeit jedoch nicht alle Plätze vergeben werden, da Einrichtungen mit Appartements für bereits infizierte Personen frei bleiben sollen.

Neuankömmlinge werden getestet

Die Senatorin weist zudem daraufhin, dass alle neu ankommenden Flüchtlinge auf das Virus getestet werden. Von den bisher 180 durchgeführten Tests seien bis heute jedoch alle negativ ausgefallen. Auch darüber hinaus baue man die Maßnahmen zum Schutz vor dem Virus aus. Beispielsweise gelte seit Ende Februar ein Besuchsverbot, die Reinigungsintervalle seien verdoppelt worden, mehrsprachige Aushänge und Handzettel informieren über das Virus und die Hygienemaßnahmen, zudem seien ständig Ärzte vor Ort und das Personal vollführe eine kontaktlose Schichtübergabe. Gemeinschaftsräume seien zudem geschlossen und die Essensausgabe sei dahingehend angepasst worden, dass Essen und Besteck einzeln ausgegeben werden, und die Personen genügend Abstand voneinander haben. „Wir können mit all diesen Maßnahmen nicht sicherstellen, dass alle Menschen in den Einrichtungen dauerhaft vor Ansteckung geschützt sind“, sagte Senatorin Stahmann. „Aber mit der Strategie, Menschen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf herauszunehmen und gleichzeitig die Belegung der Erstaufnahme schrittweise zu vermindern, ergreifen wir im Rahmen unserer Handlungsspielräume wirksame Maßnahmen zum Schutz der Geflüchteten.“

 Symbolbild: Insgesamt 100 Flüchtlinge sollen innerhalb dieser Woche in der Bremer Jugendherberge untergebracht werden. Weitere Übergangswohnheime sollen folgen. Bildquelle: Rainer Sturm / pixelio.

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