Weg zur sauberen Schifffahrt – Bremens Senatorin will Landstromnutzung für Binnenschiffe verpflichtend machen

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Die Schifffahrt soll umweltfreundlicher werden. Doch bisher nutzen Schiffe, die in den Häfen anlegen, ihre eigenen Dieselmotoren zur Stromgewinnung. Durch Preissenkung und den Bau neuer Landstromanlagen wolle man die Landstromnutzung für Redereien attraktiver machen. In Kiel unterzeichneten die Vertreter der Küstenländer eine entsprechende Absichtserklärung. Für das Land Bremen unterzeichnete Frau Dr. Claudia Schilling, Senatorin für Wissenschaft und Häfen. Sie möchte die Nutzung von Landstrom bis Anfang 2020 für Binnenschiffe in Bremen verpflichtend machen.

Da es für Schiffe bislang günstiger ist, den Energiebedarf durch eigenen Dieselgeneratoren zu decken, greifen bisher nur wenige Schiffe in den Häfen auf Landstrom zurück. Um die Umwelt zu schonen, soll die Nutzung von Landstrom künftig attraktiver gemacht werden. Eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichneten die Vertreter der Küstenländer am gestrigen Donnerstag, 10. Oktober in Kiel.

Senkung der EEG-Umlage

Ziel sei es unter anderem, die EEG-Umlage für die Redereien auf 20 Prozent zu senken. Zudem solle der Verwaltungsaufwand verringert werden. In Bremen sei man bereits gut aufgestellt, erklärt Sebastian Rösener, Pressesprecher der Senatorin für Wissenschaft und Häfen. „Bremen hat bereits Landstromanschlüsse an nahezu allen Liegeplätzen für Binnenschiffe“, so Rösener. Deshalb wolle man die Landstromnutzung in Bremen bis zum Anfang des kommenden Jahres verpflichtend machen. In Bremerhaven dagegen gäbe es bisher noch keine Landstromversorgung. Hier müsse man erst prüfen, inwiefern eine Anschaffung möglich und wirtschaftlich umsetzbar ist. Im Rahmen des Klimapakets für das Haushaltsjahr 2020 hat die Bundesregierung insgesamt 140 Millionen Euro zur Förderung von Landstromversorgungsanlagen in Deutschland vorgesehen.

Industrie muss nachrüsten

Solang die Schiffe aber nicht entsprechend ausgerichtet sind, nützen auch tausend Landstromanlagen nichts. Im Jahr 2018 legten 1.045 Schiffe in Bremerhaven an, so Rösener, davon hatten aber nur 67 Schiffe die Möglichkeit den Landstrom zu nutzen. Die Industrie müsse, was das betrifft, also nachrüsten.

Landstrom nur ein Schritt auf dem Weg zur sauberen Schifffahrt

Die Versorgung der Schiffe mit Landstrom sei aber nur ein Schritt zum großen Ziel. Mit dem Forschungsprojekt „SHARC“ wolle man den Überseehafen in einen CO2-neutralen Hafen verwandeln. Dafür wird er auf alle relevanten Faktoren hin geprüft und analysiert. Bei den erfassten Daten geht es unter anderem um Energieoptimierung im Bereich der Hafeneisenbahn, um die Energieversorgung der Gebäude, um die Beleuchtung des Hafens, die Antriebssysteme von Kränen und Van-Carriern, aber auch um die Möglichkeit, Elektroversorgung bei der Abfertigung der Schiffe im Hafen zu nutzen.

Foto: Im Jahr 2018 legten 1.045 Schiffe in Bremerhaven an, aber nur 67 Schiffe hatten die Möglichkeit Landstrom zu nutzen. Bildquelle: Fotolia.

 

 

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