Depressionen, chronische Erschöpfung oder Ängste: Arbeitsausfall wegen psychischer Leiden hat 2023 in Bremen neuen Höchststand erreicht

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Aus dem aktuellen Psychreport der DAK-Gesundheit für das Land Bremen geht hervor, dass der Arbeitsausfall aufgrund psychischer Symptome in Bremen im vergangenen Jahr auf einen neuen Höchststand geklettert ist. Mit 3,7 Fehltagen pro Kopf lagen die psychisch bedingten Fehltage 29 Prozent über dem Vorjahresniveau. In den vergangenen zehn Jahren nahmen sie um 45 Prozent zu.

Wie stark Beschäftigte von psychischen Erkrankungen betroffen sind, hängt laut DAK-Gesundheit unter anderem mit der Branche zusammen, in der sie tätig sind. Im Bremer Gesundheitswesen gab es mit 5,2 Fehltagen pro Kopf den meisten Arbeitsausfall aufgrund psychischer Erkrankungen – 41 Prozent mehr Fehltage als im Durchschnitt aller Branchen.

DAK-Landeschef Michael-Niklas Rühe: „Gerade die Beschäftigten, die sich selbst um das Wohlbefinden anderer Menschen kümmern, sind dabei selbst besonders psychisch belastet.“

Junge Männer am häufigsten betroffen

Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Anzahl der Krankschreibungs-Fälle mit einer Psych-Diagnose bei allen DAK-versicherten Beschäftigten um 18 Prozent. Den stärksten Anstieg hatten mit 128 Prozent junge Männer im Alter zwischen 20 und 24 Jahren. Rühe dazu: „Wir müssen gerade den Jüngeren mehr Unterstützung und Hilfsangebote bieten, damit sie resilienter gegen Stress und Belastungen werden.“

Bei den berufstätigen Frauen waren besonders die 30- bis 35-Jährigen sowie die 35- bis 39-Jährigen betroffen. In beiden Gruppen konnte eine Fehltagsteigerung von 22 Prozent verzeichnet werden.

Depressionen häufigster Krankschreibungsgrund

Eine Krankschreibung wegen psychischer Erkrankungen dauerte im Durchschnitt 37,5 Tage – das waren drei Tage mehr als im Jahr zuvor und fast fünf Tage weniger als im Jahr 2021. Ein Blick auf die Einzeldiagnosen zeigt: In Bremen waren Depressionen der wichtigste Krankschreibungsgrund.

Auf Platz zwei folgten Belastungs- und Anpassungsstörungen. Mit einer Anpassungsstörung ist eine Reaktion auf ein belastendes Lebensereignis, zum Beispiel einen Trauerfall, gemeint. Somatoforme (funktionelle körperliche) und andere neurotische Störungen, wie zum Beispiel chronische Erschöpfung, waren die dritthäufigste Ausfallursache.

Für den Psychreport hat das Berliner IGES Institut die Daten von 15.000 DAK-versicherten Beschäftigten in Bremen ausgewertet.

 

Symbolbild: Stress und Belastung im Alltag können zu einem längeren Arbeitsausfall führen.

Bildnachweis: Adobe Stock / Krankenimages

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