Corona-Kontrollen am Wochenende – Kundgebungen und Ausverkauf-Aktion in der Innenstadt sorgen für Chaos

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Am vergangenen Wochenende (4. bis 6. Dezember) kontrollierten Polizei und Ordnungskräfte erneut verstärkt die Einhaltung der Corona-Maßnahmen in Bremen. Neben mehrere Kundgebungen am Samstag, 5. Dezember, sorgte in der Innenstadt vor allem eine Ausverkauf-Aktion für Chaos.

Inzwischen ist es üblich, dass die Polizei und Ordnungskräfte in Bremen gerade an den Wochenenden verstärkt die Einhaltung der Corona-Maßnahmen kontrollieren. Auch am vergangenen Wochenende waren die Einsatzkräfte mit einem Großaufgebot unterwegs. Zwar waren die geplanten Demonstrationen der „Querdenker“-Bewegung am Samstag, 5. Dezember, im Vorfeld durch das Bundesverfassungsgericht untersagt worden, dennoch hatten die Organisatoren in den Sozialen Netzwerken zur Teilnahme aufgerufen. Auch acht Gegendemonstrationen waren angemeldet worden.

Störaktionen im Bereich „Am Stern“

Am 5. Dezember, gegen 12.30 Uhr kam es zur ersten Gegenkundgebung unter dem Motto „Klarer Kopf statt Querdenken“, mit rund 300 Teilnehmern auf der Bürgerweide. Weitere Gegendemonstrationen fanden auf dem Platz der Deutschen Einheit (90 Teilnehmer), an der Domsheide (25 Teilnehmer) und dem Bremer Marktplatz (4 Teilnehmer) statt. Gegen 13 Uhr versammelten sich etwa 60 oder 70 Teilnehmer der Querdenker-Bewegung sowie 100 Gegendemonstranten im Bereich „Am Stern“, was zu erheblichen Verkehrsbehinderungen führte. Die Einsatzkräfte verhinderten mit einem starken Kräfteaufgebot ein Aufeinandertreffen der Gruppen in der Hollerallee. Dabei wurden eingesetzte Polizeikräfte attackiert. Ein Polizist wurde getreten und verletzt. Er musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Einsatzkräfte führten in diesem Zusammenhang Identitätsfeststellungen einer 47-köpfigen Personengruppe durch. Es wurden Strafanzeigen wegen Widerstand gegen Vollzugsbeamte und Landfriedensbruch gefertigt.

Verbotene Versammlung und brennende Reifen

Gegen 14.30 Uhr kam es im Bereich des Bürgerparks zu einer verbotenen Versammlung mit etwa 300 „Querdenker“-Anhängern. Die Polizei löste diese Versammlung auf. Ein weiterer Polizist wurde bei einer Widerstandshandlung leicht verletzt. Es wurden hier 170 Identitätsfeststellungen durchgeführt und Platzverweise sowie Anzeigen gefertigt. Gegen 16.15 Uhr wurden zwei Rauchkörper im Findorfftunnel gezündet. Einsatzkräfte stellten 17 Personen und überprüften die Personalien. Ermittlungen wegen gefährlichen Eingriffes in den Straßenverkehr wurden eingeleitet. Außerdem zündeten mehrere vermummte Personen im Bereich der Parkallee Reifen an. Einsatzkräfte der Feuerwehr Bremen waren schnell vor Ort und löschten die Brände.

Ausverkauf-Aktion in der Innenstadt sorgt für Chaos

Abgesehen von den Kundgebungen musste die Polizei mehrere Partys auflösen, die in Wohnungen, verteilt über das gesamte Stadtgebiet, abgehalten wurden. In der Innenstadt sorgte zudem eine Ausverkauf-Aktion für Chaos. Wie die Polizei mitteilt, hatte ein Schuhladen die Aktion gestartet, bei der es so viel Andrang gab, dass sich die Schlange vor dem Laden rund 50 Meter weit durch die Straße zog. Zum größten Teil wurden die Abstände untereinander nicht eingehalten. Die Polizei versuchte zunächst, die Situation durch Lautsprecher-Durchsagen zu entschärfen. Als das Geschäft geöffnet wurde, versuchten einzelne Personen unkontrolliert in den Laden zu gelangen und die Situation drohte zu eskalieren. Die Geschäftsleitung entschied daher kurzerhand, die Aktion abzubrechen und das Geschäft zu schließen. Die Warteschlange löste sich daraufhin auf. Im Bremer Viertel kontrollierten die Beamten einen Glühweinstand, um den sich rund 50 Personen versammelten. Größere Gruppen hielten auch hier keinen Abstand.

Polizei fertigt 114 Anzeigen

Abgesehen von den Vorfällen auf den Kundgebungen, leiteten die Einsatzkräfte 114 Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten ein, insbesondere wegen Verstößen gegen die Maskenpflicht und das Abstandsgebot. In 57 Fällen erfolgten Erläuterungen und Hinweise zu den bestehenden Verhaltenspflichten. 49 Mal mussten Personen ermahnt bzw. aufgefordert werden, ihre Maske aufzusetzen oder Abstände einzuhalten. In 409 Fällen überprüften Teams des Ordnungsdienstes vor Ort die Einhaltung von Quarantäneanordnungen des Gesundheitsamts. Insgesamt (Stand 27.11.2020) liegen dem Ordnungsamt seit März 7.224 Anzeigen wegen Verstößen gegen die Corona-Verordnungen vor.

Symbolbild: Für die Einsatzkräfte der Polizei und des Ordnungsamtes gab es am vergangenen Wochenende viel zu tun: Neben mehreren Kundgebungen sowie verbotenen Versammlungen und Störaktionen sorgte auch ein Ausverkauf-Aktion in der Innenstadt für Chaos. Bildquelle: Fotolia.

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