Bremen im Bildungsvergleich Letzter – Kultusministerkonferenz veröffentlicht Studie
Auf der diesjährigen Kultusministerkonferenz wurde heute, 13.Oktober, die neue Studie zum Bildungsvergleich der Bundesländer vorgestellt (IQB-Bildungstrend 2016). Die Studie legt den Fokus auf die Leistungen von Grundschulkindern in der vierten Klasse. Bremen wurde Letzter.
Schon in der letzten Studie 2011 belegte Bremen in der IQB-Studie den letzten Platz. Der Stadtstaat konnte innerhalb von fünf Jahren die Leistungen seiner Grundschüler nicht verbessern, sondern verschlechterte sich sogar.
Linke will Schulqualität stärken
Die Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der bremischen Bürgerschaft, Kristina Vogt, sieht das weitere Absacken der Leistungen Bremer Grundschüler dramatisch: „In einigen Stadtteilen Bremens ist der Zusammenhang von Armut, Förderbedarfen, Zuwanderung und schlechteren Bildungsabschlüssen seit langem offensichtlich. Hier muss deutlich mehr getan werden, um den Anschluss an andere Bundesländer zu schaffen.“ Zu den anstehenden Haushaltsberatungen will DIE LINKE entsprechende Anträge einbringen und hofft, dass die Koalition in Sachen Schulqualität in Bremen „Farbe bekennt“.
Schüler in Deutsch und Mathe bundesweit abgesackt
„Die Ergebnisse der Studie zeigen einen bundesweiten Handlungsbedarf bei der Förderung in den Kernfächern Deutsch und Mathematik“, resümiert Dr. Susanne Eisenmann, Präsidentin der Kultusministerkonferenz. Explizit in den Bereichen Zuhören und Orthografie sei deutschlandweit ein negativer Trend zu erkennen. Auch der Regelstandard im Fach Mathematik konnte laut Studie nicht gehalten werden. Unverändert sind die Kompetenzbereiche von Mädchen und Jungen. Weibliche Schüler sind stärker in den Bereichen Orthografie, Jungs erzielen bessere Leistungen im Fach Mathematik.
Soziale Herkunft beeinflusst Schulleistung
Ein Zusammenhang zwischen erreichter Leistung und sozialer Herkunft ist wie bereits 2011 zu erkennen. Je prekärer die Herkunft, desto schlechter die Leistung. Auch ein Zuwanderungshintergrund hat Auswirkungen auf die Schüler: Kinder ohne diesen haben höhere Kompetenzen in den Fächern Deutsch und Mathematik. Hier spielt jedoch ebenfalls die soziale Herkunft eine Rolle. Dennoch fühlen sich Schülerinnen und Schüler aus Einwandererfamilien in ihren Schulen gut integriert.
Neben einer sozialen Integration gelinge es deutschen Schulen den Unterricht so zu gestalten, dass auch leistungsstärkere Kinder motiviert sind, heißt es in der Studie weiter. Für die Kultusministerkonferenz ist das elementar, da dies Voraussetzung sei, um Potenzial zu fördern. Für die Macher der Studie ist klar: Eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Unterrichtsqualität ist weiterhin eine wichtige Aufgabe der Länder.
Beispielfoto: Bremer Grundschüler schneiden in der Studie schlechter ab als der Rest.
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