33 Neuinfektionen in Erstaufnahmeeinrichtung – Quarantäne-Maßnahmen werden angepasst
Vor zwei Wochen hatte es in der Flüchtlings-Erstaufnahmestelle in Bremen-Vegesack den ersten Corona-Fall gegeben. Nun wurden 33 weitere Infektionen nachgewiesen, bei Personen, die keinerlei Symptome zeigten.
Derzeit leben 380 Menschen in knapp 200 Zimmern in der Erstaufnahmeeinrichtung in Bremen Vegesack, die, laut Gesundheitsressort, für die Aufnahme von bis zu 750 Menschen ausgelegt sei. Vor zwei Wochen hatte es in der Einrichtung einen ersten Infizierten gegeben, nun werden nach und nach alle Bewohner (ganz gleich, ob sie Symptome zeigen oder nicht) auf das Virus getestet. Von den bislang 62 getesteten Personen wurde bei 33 das Virus nachgewiesen, obwohl diese keinerlei Symptome zeigten (Stand: 16.4.).
Strickte Trennung von positiv und negativ Getesteten
Die positiv und negativ getesteten Personen werden nun innerhalb der Einrichtung strickt getrennt, so das Sozialressort. Dem Bremer Flüchtlingsrat geht das nicht weit genug: Er fordert die Schließung der Einrichtung und die Unterbringung der Geflüchteten in separaten Wohneinheiten. „Wir fordern, diese Unterkunft sofort zu schließen und alle Bewohner*innen auf andere Unterkünfte zu verteilen, mit Einzelzimmern für Einzelpersonen und eigenen Wohneinheiten für Familien! Falls dies kurzfristig nicht möglich ist, fordern wir, Hotelzimmer zu buchen – Hotels sind aktuell sowieso leer, nutzt den Platz!“, heißt es in einem Schreiben der Initiative.
Viele Angebote mussten abgelehnt werden
Nach Informationen des Senders „buten un binnen“ hatten sich mehrere Hotelbetreiber bereit erklärt, Geflüchtete in ihren Zimmern aufzunehmen. Mehrere dieser Angebote mussten von Seiten des Sozialressorts allerdings aufgrund fehlender passender Brandschutznachweise oder Baugenehmigungen abgelehnt werden. „Zum Teil mussten wir Angebote ablehnen, weil Baugenehmigungen nicht vorgelegt werden konnten oder der Nachweis fehlte, dass der Brandschutz den erforderlichen Standards entspricht. Teils haben sich die Preisvorstellungen weit außerhalb des Rahmens bewegt, der sich vor dem Rechnungshof rechtfertigen lässt“, so ein Sprecher gegenüber „buten un binnen“. Alle Anträge seien aber eingehend geprüft worden.
Unterbringung in Jugendherberge
Das einzige realistische Angebot, das allen nötigen Anforderungen entsprach, kam von der Jugendherberge Bremen. Dort seien seit Anfang April bereits 100 Geflüchtete eingezogen.
Demonstration unter strengen Auflagen
Unter strengen Auflagen soll es am 17. April ab circa 11.15 Uhr eine Demonstration von Seiten des Bremer Flüchtlingsrates geben. Nach Angaben des Flüchtlingsrates, beinhalten die auferlegten Beschränkungen, dass sich maximal 50 Personen, aufgeteilt in vier Blöcke, versammeln dürfen, insofern sie dabei einen Mindestabstand von 1,5 Metern zueinander einhalten. Das Innenressort teilte mit, die in Artikel 8 des Grundgesetzes festgeschriebene Versammlungsfreiheit sei von den aktuellen Versammlungsverboten ausgenommen. Die zuständige Behörde könne aber eine Versammlung verbieten, beschränken oder mit Auflagen versehen, etwa in Bezug auf die Dauer, Zahl der Teilnehmenden oder Handhabung von Transparenten oder Megafonen.
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