Neue Konzepte müssen her – Wirtschaftssenatorin trifft sich mit Live Clubs, Theater und Veranstaltern

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung

Die Veranstaltungsbranche steht durch Corona vor existenziellen Herausforderungen. Der Shutdown hat viele Betriebe in eine Situation gebracht, in der nicht nur der Fortbestand der Betriebe, sondern auch persönliche Existenzen gefährdet sind. Um die Bedarfe der Branche zu analysieren und gemeinsam an Perspektiven zu arbeiten, hat sich Bremens Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt in einem „Expertenhearing“ mit Vertretern von Clubs, Konzertagenturen, Theater und Varietés getroffen.

Großveranstaltungen sind nach der aktuellen Rechtsverordnung noch bis zum 31. August verboten. Bislang ist unklar, wie sich die Krise konkret auf die Veranstaltungsbranche und das Publikum auswirken wird. Es lässt sich beispielsweise noch nicht absehen, ob sich die Nachfragesituation verändern wird oder auch das Verhalten und die Ansprüche der Veranstaltungsbesucher. In diesem Zusammenhang muss auch über neue Konzepte nachgedacht werden, wie unter möglichen neuen Hygienebestimmungen und geänderten Kundenverhalten Events umgesetzt werden können. Welche Konzepte, Formate und Ausspielungswege (z.B. Streaming) müssen ergänzend entwickelt werden und wie lassen sich Veranstaltungen in Zukunft wirtschaftlich realisieren? Um diese und andere Frage mit Branchenvertretern zu diskutieren, hat sich Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt am 28. Mai mit Club- und Veranstaltungsvertretern getroffen. Bei dem Treffen ging es zum einen um die finanziellen Aspekte und die Sicherstellung des Überlebens der Unternehmen und zum anderen um neue Ansätze um in einem veränderten Markt erfolgreich sein zu können.

Schnelles Handeln erforderlich

Die Teilnehmer waren sich einig, dass schnelles Handelns erforderlich ist – schließlich hat die Branche bereits seit März dieses Jahres aufgrund der Rechtsverordnungen keinen Umsatz mehr. Auch wenn Beschäftigte in Kurzarbeit geschickt werden konnten, so laufen die fixen Kosten weiter und es ist letztendlich nur eine Frage der Zeit, bis Insolvenzen unvermeidbar sind.

Konzerte in diesem Jahr unwahrscheinlich

Nach Einschätzung der Teilnehmenden wird es in 2020 keine Konzerte mehr geben können und auch das erste Quartal 2021 ist unsicher. „Die meisten Termine sind bereits auf 2021 verschoben. Aber es ist davon auszugehen, dass auch danach das Konsumentenverhalten nicht eins zu eins so sein wird, wie vor der Pandemie“, erklärt Oliver Heinz, Medienanwalt und Co-Moderator des Treffens. „Die Betriebe benötigen finanzielle Unterstützung aber darüber hinaus brauchen wir auch neue Formate und Konzepte, um künstlerische Leistungen in der Live Branche zu monetarisieren“, so Heinz. Anders als die Konzertagenturen können sich die Theater einen Start im Sommer 2020 sehr gut vorstellen. Unter Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen ist ein wirtschaftlicher Betrieb zwar nicht möglich. Dennoch sei es für die Einrichtungen wichtig, Präsenz zu zeigen und auch für das Publikum da zu sein.

Gemeinsames Brainstorming

Darüber hinaus gab es Ideen für Outdoor-Events und gemeinsame Marketingaktionen, auch zusammen mit der Stadt. Im Vorfeld des Treffens hatten sich bereits erste Kooperationen unter den Spielstätten gebildet. Auch Ansätze für Pilotprojekte wurden diskutiert, in denen man neue Formate und Konzerte unter Berücksichtigung der Hygienevorschriften ausprobieren wolle. Zudem könnten in manchen Bereichen Streaming-Formate die Verluste reduzieren. So oder so, alle Beteiligten waren sich einig: Es muss eine klare Perspektive her und – ähnlich wie in der Gastronomie – bedarf es einer Exit-Strategie.

Den Dialog mit Akteuren fortsetzen

Senatorin Kristina Vogt sagte abschließend zum Treffen: „Wir haben in dem heutigen Workshop viel gelernt und ein sehr klares Bild von den Bedarfen und Möglichkeiten der Branche bekommen. Klar ist, dass es ohne entsprechende Maßnahmen und finanzielle Unterstützung viele Clubs schon bald nicht mehr geben wird. Hier ist natürlich der Bund in der Verantwortung, ausreichend Mittel bereitzustellen. Die Ideen des heutigen Tages werden wir nun bewerten und Vorschläge zur Unterstützung der Unternehmen formulieren. Wir müssen jetzt schnell reagieren, uns aber auch Gedanken über die Zeit nach Corona machen müssen. Es hat sich gezeigt, wie wichtig der Dialog mit den Unternehmen ist, um wirklich bedarfsgerechte Maßnahmen entwickeln zu können. Wir werden diesen Dialog auch mit weiteren Akteuren fortsetzen.“

Foto: Brainstorming mit Abstand – Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt und Vertreter der Veranstaltungsbranche haben sich zum Austausch im kleinen Saal der Glocke getroffen. Bildquelle: Cristopher Kotoucek

Anzeige
Anzeige
Anzeige
0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert