Mysteriöses Meisensterben – Lungenentzündung ist die Ursache

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Seit März erhielt der Naturschutzbund Bremen vermehrt Meldungen zu kränklich wirkenden Meisen, die dann schnell versterben. Nun ist klar, dass ein Bakterium die Ursache ist, welches bei den Tieren eine Lungenentzündung verursache. Auf den Menschen sei es aber nicht übertragbar.

Bei dem Bakterium handelt es sich um das sogenannte „Suttonella ornithocola“, welches bei den Meisen eine Lungenentzündung hervorrufe. Das haben mehrere Untersuchungen bestätigt, teilte der NABU am 23. April mit. „Nach ersten Fällen bereits im März ist inzwischen die Zahl der bundesweiten Verdachtsfälle innerhalb von nur 12 Tagen auf fast 14.000 mit 26.000 Vögeln angestiegen“, so Florian Scheiber vom NABU Bremen. „Für Bremen warten wir noch auf aktuelle Zahlen, aber da das direkte Umland vor allem der Raum um Oldenburg stark betroffen ist, rechnen wir auch für Bremen mit einer erhöhten Anzahl an kranken oder toten Meisen.“

Kohlmeisen seltener betroffen

Neben Blaumeisen erkranken mutmaßlich auch die selteneren Arten, wie zum Beispiel die eher auf den Wald beschränkten Tannen- und Haubenmeisen und vermutlich auch Sumpf- und Weidenmeisen. Seltener betroffen sind offensichtlich die größeren Kohlmeisen.
Die Tiere fallen dadurch auf, dass sie nicht mehr auf ihre Umwelt reagieren, apathisch und aufgeplustert auf dem Boden sitzen und nicht vor Menschen fliehen. Oft wirken die Vögel als hätten sie Atemprobleme. Augen, Schnabel und Teile des Federkleids sind häufig verklebt.

Futterstellen schließen

Auch wenn bakterielle Infektionen grundsätzlich durch die Verabreichung von Antibiotika behandelt werden könnten, ist das bei Wildvögeln praktisch nicht möglich und daher nicht sinnvoll, heißt es in einer Mitteilung der NABU. In betroffenen Gärten sollte man Futter- und Badestellen umgehend beseitigen, damit sich die Vögel nicht so leicht gegenseitig anstecken. Gerade für die anstehende Brutzeit sei es wichtig, dass sich die Vogelbestände schnell wieder erholen können.

Kranke Vögel weiterhin melden

Um die Verbreitung der Krankheit weiter zu verfolgen, bittet der NABU auch weiterhin um Meldungen. HIER können kranke und tote Meisen gemeldet und Fotos übermittelt werden. Auch die Einsendung von Totfunden ist weiter sinnvoll. Wer also einen gerade erst gestorbenen Vogel findet, sollte diesen – unter Einhaltung der notwendigen Hygienemaßnahmen und ohne den Vogel zu berühren – luftdicht verpacken und an das zuständige Kreisveterinäramt schicken. Dies solle aber vorher abgesprochen werden. Die Vögel sollten also nicht einfach so eingeschickt werden.

Bild: Der Verdacht der NABU hat sich bestätigt: Viele der kranken Meisen leiden an einer Lungenentzündung. Bildquelle: NABU / Otto Schäfer.

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