Mehr Verunglückte, weniger Verkehrsunfälle mit Kindern – Verkehrsunfallentwicklung des Jahres 2023 im Land Bremen

Wie die Zahlen der Verkehrsunfallentwicklung des Senatsressorts für Inneres und Sport belegen, wurden im vergangenen Jahr im Land Bremen insgesamt 20.918 Verkehrsunfälle polizeilich registriert. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Zunahme von insgesamt 514 registrierten Verkehrsunfällen (plus 2,52 Prozent). Dennoch handelt es sich immer noch um deutlich weniger Verkehrsunfälle als in den Jahren vor Beginn der Corona-Pandemie.

In der Detailbetrachtung gab es allein in der Stadt Bremen im Jahr 2023 einen Anstieg um 601 registrierte Verkehrsunfälle, in Bremerhaven hingegen waren es 87 Fälle weniger als im Jahr zuvor.

Nicht nur die Zahl der erfassten Verkehrsunfälle ist gestiegen, sondern auch die Zahl der dabei Verunglückten. Waren es 2022 im Land Bremen noch 3.480 Personen, sind im darauffolgenden Jahr 3.537 Menschen durch einen Verkehrsunfall zu Schaden gekommen. Wie schon bei den allgemeinen Verkehrsunfallzahlen wurde der Anstieg in der Stadtbremen registriert (plus 76), während die Zahlen in Bremerhaven rückläufig sind (minus 19).

Getötete, Schwerverletzte, Leichtverletzte

Im Jahr 2023 wurden im Land Bremen insgesamt zwölf Menschen in Folge eines Verkehrsunfalls getötet. In der Stadt Bremen verstarben elf Personen und in der Stadt Bremerhaven eine Person in Folge eines Verkehrsunfalls.

3.196 Menschen galten im Jahr 2023 in Folge eines Verkehrsunfalls als leichtverletzt. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Reduktion von 58 leichtverletzten Menschen oder einem prozentualen Rückgang von 1,81 Prozent im Land. Auch die Zahl der Schwerverletzten ist leicht gesunken.

Unfallursachen „Geschwindigkeit und Abstand“

Insgesamt gab es im vergangenen Jahr 5.956 Verkehrsunfälle die auf zu hohe Geschwindigkeiten oder zu wenig Abstand zurückzuführen sind. Damit sind die Zahlen im gesamten Land leicht rückläufig. So waren es 2022 noch 62 Unfälle dieser Art mehr. Dennoch stellen Verkehrsunfälle mit Ursache Abstand und/oder Geschwindigkeit immer noch 28,47 Prozent des Gesamtunfallgeschehens dar.

Obwohl die Anzahl der Verkehrsunfälle dieser Kategorie gesnken ist, ist hier die Anzahl dabei Verunglückten auf Landesebene von 845 in 2022 auf 904 in 2023 gestiegen.

Verkehrsunfälle unter der Beteiligung von Kindern / Senioren

Erfreulich ist, dass es im Vergleich zu 2022 im vergangenen Jahr weniger Verkehrsunfälle gab, an denen Kinder beteiligt waren. Im Land Bremen ist die Zahl der Verkehrunfälle an denen Kinder beteiligt waren, um 88 auf 225 gesunken. Dies entspricht einem prozentualen Rückgang von 28,12 Prozent. Zurückzuführen ist er vor allem auf die Stadt Bremen, in Bremerhaven ist die Anzahl leicht gestiegen.

Darüber hinaus wurden bei diesen 225 Verkehrsunfällen insgesamt 228 Kinder verletzte. Das sind 39 verunglückte Kinder weniger als noch im Vorjahr.

Bei der Anzahl der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Senioren wurde 2023 leider, wie schon in den Jahren zuvor, ein Anstieg verzeichnet. Insgesamt waren 318 mehr Menschen ab einem Alter von 60 Jahren in Bremen in Verkehrsunfälle verwickelt. Insgesamt verunglückten im Land 529 Senioren in Folge eines Verkehrsunfalls.

Verkehrsunfälle mit Fahrrad-, Pedelec- oder E-Scooterbeteiligung

Bei den Verkehrsunfällen mit Fahrrad- oder Pedelecbeteiligung (max. 25 km/h) wurden 2023 im Land Bremen rückläufige Verkehrsunfallzahlen registriert: Mit 1.503 Verkehrsunfällen waren es 162 (9,73 Prozent) weniger als im Vorjahr. Davon entfielen 1.256 Verkehrsunfälle auf Radfahrende. Dies entspricht einem Rückgang von 127 (9,18 Prozent).

Im Bereich Pedelec verringerte sich die Anzahl der Verkehrsunfälle von 282 auf 247. Dies entspricht einem Rückgang von 35 (12,41 Prozent). Sowohl in der Stadt Bremen als auch in der Stadt Bremerhaven konnten hier rückläufige Unfallzahlen verzeichnet werden.

Erst seit 2020 werden Verkehrsunfälle mit E-Scooterbeteiligung erfasst. Seitdem sind die Zahlen jedoch jährlich gestiegen und haben 2023 mit 165 einen neuen Höchststand in Bremen erreicht (plus 8,61 Prozent).