Bremen droht bereits 2029 ein massiver Notstand an Pflegepersonal – DAK-Pflegereport schlägt Alarm

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Pflegekräfte sind auf dem Arbeitsmarkt bereits jetzt schwer zu finden. Wie dramatisch die Situation ist, zeigt der aktuelle Pflegereport der DAK, der drittgrößten Krankenkasse in Deutschland. Demnach droht in Bremen bereits 2029 ein Kipppunkt, an dem der Pflegenachwuchs die altersbedingten Berufsaustritte der Baby-Boomer-Generation nicht mehr auffangen kann. Damit liegt das kleinste Bundesland zusammen mit Bayern negativ an der Spitze.  

Das Ausscheiden der Baby-Boomer-Generation verschärft die Situation der beruflichen Pflege in Deutschland massiv. Neben erheblichen Finanzierungslücken in der Pflegeversicherung bedroht die steigende Personalnot zunehmend die Versorgung pflegebedürftiger Menschen. Das sind Ergebnisse des aktuellen Pflegereports der DAK-Gesundheit, für den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter der Leitung von Professor Thomas Klie vom Institut AGP Sozialforschung die Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf das Pflegesystem untersucht haben. Besonders dramatisch ist die personelle Entwicklung in Bremen.

Missverhältnis von ausscheidenden und nachrückenden Pflegekräften

Das Missverhältnis von Pflegekräften, die altersbedingt aus dem Beruf ausscheiden, und nachrückenden Pflegeschulabsolventinnen und -absolventen nimmt bundesweit in den nächsten Jahren dramatisch zu.

In Bremen und Bayern Pflege bereits 2029 auf der Kippe

In einzelnen Bundesländern werden noch in diesem Jahrzehnt Kipppunkte erreicht, an denen deutlich mehr Pflegende in den Ruhestand gehen als Nachwuchskräfte in den Beruf einsteigen. In Bremen und Bayern wird dies Berechnungen des Forschungsinstituts AGP Sozialforschung zufolge bereits schin im Jahr 2029 der Fall sein. Prof. Dr. Thomas Klie: „Aufgrund des sehr lokal geprägten Arbeitsmarktes variieren die Kipppunkte stark auf der Landkreis- und städtischen Ebene innerhalb der Bundesländer.“ Selbst in Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen und Thüringen, die rechnerisch weiterhin über eine Reserve verfügen, sei der Arbeitsmarkt praktisch leergefegt.

Mehr als ein Fünftel geht in spätestens 10 Jahren in Rente

2023 gab es laut DAK-Pflegereport über 1.140.300 professionell Pflegende in Deutschland. Mehr als 249.500 von ihnen erreichen in den nächsten zehn Jahren das Renteneintrittsalter, das sind 21,9 Prozent. In jedem Bundesland müssen dann rund 20 Prozent des Personals ersetzt werden. In Sachsen liegt der Bedarf dann bei 19,7 Prozent. Im Land Bremen ist die Situation deutlich dramatischer. Hier müssen sogar 26,5 Prozent und somit rechnerisch mehr als jede vierte Pflegekraft ausgetauscht werden.

Bedarf an Pflege wird steigen

Dieser Ersatzbedarf beschreibt demnach ausschließlich, wie groß die Lücke netto ist. Der tatsächliche Bedarf dürfte vor dem Hintergrund einer kontinuierlich wachsenden Zahl pflegebedürftiger Menschen noch weitaus größer sein: „Wir schätzen, dass in den nächsten 25 Jahren rund 2,3 Millionen Menschen mehr als heute auf pflegerische Unterstützung angewiesen sein werden“, sagt Studienleiter Prof. Dr. Thomas Klie.

Akute Finanzierungslücke

Doch nicht nur das mangelnde Personal ist ein Problem. Auch die Finanzierung der Pflege scheint nicht gesichert. So könnte laut DAK-Studie schon bald eine Beitragserhöhung der Pflegebeiträge anstehen. Zwar hatte der Bundestag bereits 2023 eine Reform mit einer entsprechenden Erhöhung für die Beitragszahler beschlossen, die bis 2025 Bestand haben soll. Allerdings wird inzwischen deutlich, dass dies nicht reichen wird, eine Beitragserhöhung noch vor der Bundestagswahl im kommenden Jahr ist somit wahrscheinlich.

 

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Symbolbild: Adobe Stock

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