Bedeutender archäologischer Fund in Bremen – Lagerspuren älter als 10.000 Jahre entdeckt

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Seit rund sieben Wochen laufen die Ausgrabungen im Bereich des Hochschulrings, nahe dem Alten Campingplatz in Bremen bereits. Dort, wo die neue Feuerwache Nordost entstehen soll, haben Archäologen in der Erde Lagerspuren aus der Mittelsteinzeit (etwa 8.000 bis 9.000 Jahre vor Christus) gefunden.

Es war ein Zufallsfund, der sich als einer der bedeutendsten archäologischen Funde in Bremen herausstellen sollte. Auf dem Gelände, wo die neue Feuerwache Nordost entstehen soll, haben Archäologen Lagerspuren gefunden, die aus der Mittelsteinzeit stammen.

Erster großer Fund in Bremen seit 50 Jahren

Da bereits vor 50 Jahren beim Bau der nahen Universität steinzeitliche Funde geborgen worden waren, nutzen die Archäologen das neue Bauvorhaben der Feuerwehr, um einen Tiefeneinblick zu gewinnen. Mit Erfolg: Bisher fanden die Wissenschaftler 5.000 vom Menschen der Mittelsteinzeit bearbeitete Feuersteinartefakte. Dazu zählen Steingeräte, und über 50 sogenannter „Mikrolithen“, also sehr kleine Steine, die mittels Pech/Harz zu Pfeilspitzen umfunktioniert wurden. Schwach erkennbar an den Erdverfärbungen sind außerdem 13 festgestellte Feuerstellen und die Reste von etwa 10 Werkplätzen für die Herstellung der Steinwerkzeuge.

Menschen waren damals nicht sesshaft

In der Mittelsteinzeit, vor über 10.000 Jahren, waren die Menschen noch nicht sesshaft, sondern zogen auf der Suche nach Nahrung umher. Nach der vorherigen Eiszeit waren die Bäume gerade wieder im Begriff zu wachsen und die Menschen, welche im heutigen Oberblockland rasteten, waren sehr wahrscheinlich auf der Jagd nach Großwild wie Rehen, Wildschweinen und Hasen. Nahe dem Rastplatz verlief ein heute längst verlandeter Fluss (Wahrscheinlich Wümme oder Weser), wo die Menschen außerdem ihren Fisch fingen. Von Ackerbau und Viehzucht waren diese Menschen noch weit, vielleicht 5000 Jahre, entfernt.

Bauarbeiten laufen dennoch weiter

Noch rund zwei bis drei Wochen dauern die Ausgrabungen. Die Bauarbeiten für die neue Feuerwache können aber dennoch weiterlaufen, da sich die Ausgrabungsstätte am Rand der Baustelle befindet. Die neue Feuerwache soll im Herbst 2022 fertiggestellt werden. Dort sollen ebenfalls einige der Fundstücke in einer Vitrine ausgestellt werden.

Wir waren vor Ort und haben Dr. Dieter Bischop von der Bremer Landesarchäologie zum Fund und dessen Bedeutung befragt:

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