„Versenkte Kriegsschiffe in der Nordsee“: Radio Bremen-Doku für ARTE zeigt Umweltgefahr durch Kriegswracks

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10.000 Wracks sollen in der Nordsee liegen. Darunter 700 Kriegsschiffe aus den beiden Weltkriegen, noch voll beladen mit rostender scharfer Munition – hochgiftige und gefährliche Hinterlassenschaften der Kriege. Die Dokumentation „Versenkte Kriegsschiffe in der Nordsee – Gefahr vom Meeresgrund“ von Radio Bremen beschäftigt sich mit dem wachsenden Problem der rostenden Metallkolosse, die schleichend die Umwelt vergiften, und den Bedrohungen wie gefährlichen Funden an Stränden oder treibenden Seeminen.

Jahrzehntelang haben Politik und Behörden in ganz Europa dieses gigantische Problem ignoriert. Ein Team von internationalen Wissenschaftlern möchte das jetzt ändern: Erstmals machen sich Forscher aus mehreren europäischen Ländern auf die Suche nach den gefährlichen Hinterlassenschaften der Kriege. 15 Wracks nehmen sie in der deutschen, belgischen, dänischen und niederländischen Nordsee unter die Lupe und untersuchen die Munition an Bord – mit erschreckenden Ergebnissen. Aus allen Wracks strömt hochtoxisches TNT, das die Tierwelt in der Umgebung und möglicherweise auch die Menschen vergiftet. Doch die Forschung steht erst ganz am Anfang, denn allein die giftigen Schiffe zu erfassen und zu katalogisieren ist eine Aufgabe, die Jahrzehnte in Anspruch nehmen wird.

Mit den Filmmachern sprechen beim Radio Bremen Filmsonntag

Der Film von Autor Frido Essen ist am kommenden Samstag um 22:40 Uhr auf ARTE zu sehen und in den Mediatheken von ARTE und ARD abrufbar. Zudem zeigt der Radio Bremen Filmsonntag „Versenkte Kriegsschiffe in der Nordsee“ am Sonntag, den 11. Februar 2024, um 11 Uhr im Atlantis Filmtheater (Böttcherstraße 4, Bremen) und lädt Interessierte ins Kino zum Dialog ein. Regisseur Essen und der Meeresbiologe Dr. Matthias Brenner vom Alfred-Wegener-Institut stehen für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung. Das Eintrittsentgelt übernimmt Radio Bremen – kostenlose Tickets gibt es unter radiobremen.de.

2019 sorgte Frido Esser bereits mit dem Film „Bomben im Meer“ über in der Ostsee verklappte Munition für politische Aufmerksamkeit. Jens Sternheim, lange Vorsitzender des Expertenkreises „Munition im Meer“, sagt: „Die Dokumentation hat die Gesamtheit der Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschungen deutlich gemacht. Das daraufhin zu verzeichnende nationale und internationale Medienecho hat letztlich auch die Politiker in Bund und Länder von der Notwendigkeit unverzüglichen Handelns überzeugt. Nur so war es möglich, aus dem Expertenkreis ‚Munition im Meer‘ zunächst die Umweltministerkonferenz und letztlich den Deutschen Bundestag zu überzeugen, 106 Mio. Euro für den Einstieg in die Sanierung der deutschen Meeresgewässer bereitzustellen.“  Astrid Damerow, Mitglied des Bundestags und Obfrau der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, sieht ein ernstes und akutes Problem: „Ich hielte es für einen enorm wichtigen Beitrag, wenn es medial gelänge, die Konzentration auch auf die Nordsee zu lenken. Hier sind noch weitaus größere Anstrengungen aller Beteiligten notwendig!“

Bildquelle: Radio Bremen / Christoph Oldach

 

 

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