Stühlerücken in der Chefetage des Landesarbeitsgerichts – Oliver Sanner beerbt Thorsten Beck

Mit dem Monatswechsel ging beim Landesarbeitsgericht (LAG) Bremen auch ein Führungswechsel einher. Der langjährige Präsident der juristischen Einrichtung, Thorsten Beck, wurde von Senatorin für Justiz und Verfassung Claudia Schilling (SPD) in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. In seine Fußstapfen tritt Oliver Sanner, der die Ernennungsurkunde zum neuen Präsidenten des LAG Bremen bekam. Heute (2.Mai) nimmt er die Arbeit in seiner neuen Funktion auf.
 
„Als Präsident hat Thorsten Beck fast auf den Tag genau acht Jahre lang mit großer fachlicher Expertise das Landesarbeitsgericht Bremen geleitet. Insgesamt schaut er heute, zu Beginn seines Ruhestands, auf eine 30-jährige Tätigkeit als Richter – zunächst in Hamburg, dann in Bremen – zurück. Mit ihm verabschieden wir einen engagierten Juristen, der dazu beigetragen hat, dass unser Landesarbeitsgericht, trotz der Tatsache, dass es das kleinste seiner Art sein dürfte, bundesweit als anerkanntes Fachobergericht gilt. Herzlichen Dank für diesen Einsatz“, äußert sich Claudia Schilling, Senatorin für Justiz und Verfassung, zum scheidenden Amtsinhaber.
 

Qualifizierter Nachfolger

Über Oliver Sanner, der die Geschicke des LAG fortan lenkt, sagt sie Folgendes: „Dass er die nötige Expertise dafür hat und die richtige Wahl für dieses Amt ist, hat er in seiner vorherigen Tätigkeit als Richter am Arbeitsgericht Bremen-Bremerhaven, während seiner zwischenzeitlichen Abordnungen an das Sozial- und das Landesarbeitsgericht sowie vor allem auch durch seine engagierte, tatkräftige Art bereits unter Beweis gestellt. Ich freue mich daher sehr, dass Oliver Sanner nun den Staffelstab von Thorsten Beck an der Spitze des Landesarbeitsgerichts übernimmt.“
 

Im Rathaus wird der Wechsel am 20. Juni feierlich begangen

Nach der offiziellen Amtsübergabe wird die feierliche Verabschiedung des nunmehr ehemaligen Präsidenten Thorsten Beck sowie die Amtseinführung seines Nachfolgers, Oliver Sanner, im Rahmen einer Feierstunde am 20. Juni in der Oberen Rathaushalle stattfinden.

Thorsten Beck kam 1956 in Hamburg auf die Welt. Nach der Schulzeit in Hamburg absolvierte er dort das Studium der Rechtswissenschaft, außerdem studierte er Politikwissenschaften. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Handels- und Gesellschafts- und Arbeitsrecht im Fachbereich Rechtswissenschaft I der Universität Hamburg. Ebenfalls in Hamburg legte er die große (zweite) juristische Staatsprüfung ab.
 

Unter Beck etablierten sich der digitale Rechtsverkehr und die E-Akte

Nach einer knapp fünfjährigen juristischen Tätigkeit beim Hauptvorstand der IG Chemie in Hannover trat Beck 1993 in die hamburgische Arbeitsgerichtsbarkeit ein. Nach 15 Jahren als Vorsitzender Richter am Arbeitsgericht wurde er 2009 zum Vorsitzenden Richter am Landesarbeitsgericht Hamburg ernannt.

Sechs Jahre später, im Mai 2015, wechselte er schließlich als Präsident des Landesarbeitsgerichts Bremen in die Hansestadt an der Weser. In seine Amtszeit hier fielen unter anderem die Einführung des elektronischen Rechtsverkehrs und die flächendeckende Einführung der elektronischen Akte an den bremischen Fachgerichten.
 

Sanner ist seit dem Studium in Bremen aktiv

Dem Jahrgang 1980 entsprang Oliver Sanner. Sein Geburtsort ist die hessische Stadt Friedberg. Auf Abitur und den Zivildienst folgte sein Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Bremen. Im Anschluss an eine kurze Tätigkeit als Rechtsanwalt trat er 2009 in die bremische Arbeitsgerichtsbarkeit ein.

Nach einer Abordnung an das Sozialgericht Bremen kehrte Sanner 2013 als Vorsitzender Richter ans Arbeitsgericht Bremen zurück. 2017 folgte eine Abordnung an das Landesarbeitsgericht Bremen. Im Anschluss führte Oliver Sanner den Vorsitz einer Kammer des Arbeitsgerichts in der Außenstelle Bremerhaven.
 
Bild: Oliver Sanner (l.) hat Thorsten Beck als Präsident des Landesarbeitsgerichts Bremen abgelöst. Bildquelle: Justizressort