Größter hinduistischer Tempel in Norddeutschland im Stadtleben Ellener Hof eröffnet

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Nach rund fünf Jahren Planungs- und Bauzeit sowie einer mehrtägigen Eröffnungszeremonie ist gestern der neue Hindu-Tempel in Bremen feierlich eingeweiht worden. Der Tempel auf dem Gelände des sozial-ökologischen Modellquartiers Stadtleben Ellener Hof soll nach Angaben des Vereins „Sri Varasiththivinayakar“ der größte in Norddeutschland sein.

Auch der Senator für Angelegenheiten der Religionsgemeinschaften, Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte, war zur Eröffnung des Tempels eingeladen, musste wegen der konstituierenden Sitzung der Bremischen Bürgerschaft jedoch kurzfristig absagen. Für ihn übernahm Bürgermeister a.D. Dr. Henning Scherf spontan die Eröffnungsrede: „Der neue Hindu-Tempel besitzt über Bremens Stadtgrenzens hinaus Stahlkraft und ist ein Symbol für Offenheit und Toleranz. Ich freue mich sehr, dass er seinen Platz in unserer Hansestadt und ganz speziell hier im Ellener Hof gefunden hat. Denn das inklusive Modellquartier hat den Anspruch, Kulturen und Generationen zu verbinden.“ Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte übermittelte seine Glückwünsche und seinen Dank an die Gemeinde: „Dieser Tempel ist nicht nur ein beeindruckendes Bauwerk sowie ein Ort des Glaubens und des Dialogs, er ist auch ein starkes Symbol für die kulturelle und religiöse Vielfalt in Bremen. Ich bedanke mich herzlich bei allen, die dieses Bauvorhaben möglich gemacht haben und wünsche den Mitgliedern des Bremer ‚Sri Varasiththivinayakar‘ Tempel Vereins in ihrem neuen Zuhause alles Gute für die Zukunft.“

Von der Kuh für gut befunden

Das farbenfrohe und reich verzierte Gotteshaus ist nach mehrjähriger Planungs- und Bauzeit inklusive Corona-Verzögerungen auf dem Gelände des Modellquartiers Ellener Hof im Bremer Osten entstanden. Bis zur Eröffnung gab es wichtige Termine und Riten, die die Gemeinde zu beachten hatte. Unter anderem hatte im Januar 2018 nach hinduistischem Brauch die Kuh „Madel“ aus dem Stall des damaligen Bürgerschaftspräsidenten Frank Imhoff das Baugrundstück als geeignet für den Tempelbau befunden. Auch für die Unterzeichnung des Pachtvertrages zwischen der Hindu-Gemeinde und der Bremer Heimstiftung gab es genaue Vorgaben: So musste der Vertrag am 14. November 2018 auf die Minute genau um 10.41 Uhr unterschrieben werden.
Zur Eröffnung des Tempels waren bereits am vergangenen Sonntag 15 angesehene Priester aus verschiedenen Ländern angereist. Ein Höhepunkt der Feierlichkeiten ist die mehrtägige Kumbhabhishekam-Zeremonie zur Weihung des Tempels: Die Hindu-Priester ehren im Rahmen verschiedener Riten die Gottheit Ganesha und bitten Mutter Erde um Unterstützung und Segen für den neuen Tempel. Die Zeremonien finden in einem großen Zelt neben dem Tempelgebäude statt, wo die Priester ihre Riten rund um offene Feuer in eigens gemauerten Feuerstellen durchführen. Opfergaben wie Blumen, Gewürze, Getreide und Honig werden dargebracht, während die Priester Mantras und heilige Texte singen, um die Götter zu ehren und ihre Präsenz herbeizurufen. Der Ritus der Fertigstellung, auch bekannt als „purnahuti“, markiert das Ende der Weihezeremonie Kumbhabhishekam. Der Tempel ist der hinduistischen Gottheit Ganesha geweiht. Die Gebäudehöhe inklusive des „heiligen Königsturms“ („Rajagopuram“) beträgt 10,5 Meter und die Innenfläche circa 460 Quadratmeter.

Bild: Nach fünf Jahren Planungs- und Bauzeit fand Gesternmittag offiziell die Einweihung des neuen Hindu-Tempels statt. Bildquelle: Stadtleben Ellener Hof / Martin Rospek

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