Bremer „Cold Case“ erhält Unterstützung bei Internationaler Fahndung

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Sie wurden erschossen, erstickt oder niedergestochen, aber bis heute kennt die Polizei nicht einmal die Namen der Opfer. Darum hat das Bundeskriminalamt (BKA) gemeinsam mit der niederländischen Polizei DJO und der belgischen Polizei PDC die Kampagne „Identify Me“ gestartet. Zu 22 Mordfällen mit unbekannten weiblichen Opfern wird nun grenzübergreifend gefahndet – darunter ein bislang ungeklärtes Tötungsdelikt aus Bremen mit einer nicht identifizierten Frauenleiche aus der Weser.

Für die Kampagne wurde bei Interpol eine eigene Webseite eingerichtet: Unter www.interpol.int/IM sind zu allen Fällen weitere Details aus den Fallakten eingestellt worden, etwa Informationen zur Kleidung oder zum Schmuck der ermordeten Frauen. Auch auf den Social-Media-Kanälen wird die Kampagne der Polizei ausgespielt, wobei das BKA von Prominenz wie der Boxweltmeisterin Regina Halmich und der Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein unterstütz wird. Sie richten sich mit einem Videoappell direkt an die Zuschauerinnen und Zuschauer, um sie zu motivieren, die ermordeten Frauen zu identifizieren. Zusätzlich wird via Fernsehen gefahndet: Alle deutschen Fälle werden in den kommenden Monaten in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ vorgestellt.

Der Bremer Fall

Ein verkohlter Leichnam einer jungen Frau, gefunden im nordrhein-westfälischen Altena. Ein Mädchen, getötet und im Wald in der niederländischen Provinz Brabant zurückgelassen. Eine junge Frau im Albertkanal in Belgien, nackt und mit Messerstichen getötet. Das sind nur einige Beispiele aus „Identify Me“. Und natürlich der Bremer Fall: Am 30.07.2002 wurde im Hafen des Segelverein Weser e.V. ein in einen Teppich eingewickelter Leichnam aus der Weser geborgen. Die Obduktion ergab, dass es sich um eine junge Frau handelte, deren Körper seit bereits circa vier Wochen im Wasser trieb. Ob der Körper in der Nähe des Weserstadions ins Wasser gebracht und beschwert wurde oder ob der Körper eventuell aus Niedersachsen kommend durch die Weser bis zum Segelverein trieb, konnte bislang nicht geklärt werden. Ebenso sind die Identität der jungen Frau sowie die Hintergründe der Tat nach wie vor ungeklärt. Dass die ermordeten Frauen bis heute nicht identifiziert werden konnten, liegt möglicherweise daran, dass sie aus anderen Ländern stammen – etwa aus Regionen Osteuropas, aus Asien oder Afrika. Eventuell wurden sie absichtlich anderenorts zurückgelassen, um die Ermittlungen der Polizei zu erschweren. Doch es muss Verwandte, Freunde oder Bekannte geben, die die Opfer, meist junge Frauen oder Mädchen, vermissen. Mögliche Hinterbliebene können sich bei Interpol melden, um über DNA-Analysen Verwandtschaftsbeziehungen festzustellen. Hauptziel der Kampagne ist es, die Identität der ermordeten Frauen zu klären.

Bildquelle: Robert Hoetink / Fotolia

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