Arbeitslos und überschuldet

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Eine Auswertung der Beratungsgespräche privater Haushalte bei Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen zeigt, dass im Land Bremen Arbeitslosigkeit der häufigste Auslöser einer Überschuldung ist (2021: 35,8 Prozent). Trennung, Scheidung, Tod des Partners/der Partnerin (12,1 Prozent) beziehungsweise Erkrankung, Sucht, Unfall (10,7 Prozent) werden ebenfalls häufig als Ursachen genannt.

Verschuldete Personen hatten im Jahr 2021 im Durchschnitt 26.088 Euro Schulden. Die Überschuldungsintensität lag bei 27, das entspricht Schulden in Höhe von 27 Monatseinkommen. Im Jahr 2016 betrug dieser Wert 24. Deutliche Unterschiede ergaben sich in der Haushaltssituation der beratenen Personen: 42,9 Prozent der Beratungen wurden mit alleinlebenden Männern durchgeführt, 21,4 Prozent mit alleinlebenden Frauen, 17,4 Prozent mit Alleinerziehenden und 11,9 Prozent mit Paaren mit mindestens einem Kind. Damit sind bei knapp 30 Prozent aller Beratungen Familien mit Kindern betroffen. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 gab es im Land Bremen 190.000 Alleinstehende Menschen in Einpersonenhaushalten, die Hälfte davon Frauen, und 24.000 Alleinerziehende. Die Gruppe der Alleinerziehenden ist daher deutlich häufiger von einer Überschuldung betroffen als andere.

Selbständige in Insolvenz

Der größte Teil der beratenen Personen war zwischen 25 und 54 Jahre alt, zusammen 74,1 Prozent der Beratungsgespräche. Dabei steigt sowohl die durchschnittliche Schuldenhöhe, als auch die Überschuldungsintensität mit dem Alter stetig an. Von den im Jahr 2021 beendeten Beratungsfällen wurden in 59,8 Prozent ein Regelinsolvenzverfahren beantragt – diese Verfahren kommen bei Selbstständigen zur Anwendung. In 24 Prozent der Fälle wurde ein Verbraucherinsolvenzverfahren beantragt. Dies sind Ergebnisse der Überschuldungsstatistik 2021, die jährlich bundesweit bei den Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen durchgeführt wird.

Bildquelle: Rober Kneschke / Fotolia

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