Stolpersteine in Bremen – Biografische Spurensuche

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Zwischen 2004 und 2022 wurden in Bremen bislang 760 Stolpersteine verlegt. Der Initiativkreis Stolpersteine Bremen veröffentlichte ab 2013 die zugehörigen Biografien in sechs Bänden, nach Stadt- und Ortsteilen geordnet. Nun ist der siebte und letzte Band Hemelingen/Osterholz im Bremer Sujet Verlag erschienen.

Die Buchpremiere findet am 23. Februar im Krankenhaus-Museum (Züricher Straße 40) statt. Eine weitere Vorstellung gibt es am 28. Februar im Gemeindehaus „Die Brücke“ der Ev. Versöhnungsgemeinde (Sebaldsbrücker Heerstraße 52). Im Rahmen einer musikalischen Lesung werden bei beiden Veranstaltungen biografische Auszüge aus dem Band vom Bremer Schauspieler Rainer Iwersen vorgetragen; die musikalische Begleitung übernimmt Dieter Weische.

Das von Barbara Johr und Peter Christoffersen herausgegebene Buch enthält neben den biografischen Abrissen eine Reihe unterschiedlicher Beiträge: Spuren der NS-Zeit in den Stadtteilen, Jüdischer Friedhof Hastedt, Ostjuden in Sebaldsbrück, Bremer Nervenklinik. Weitere Beiträge gehen über den örtlichen Bezug hinaus: Alltag der Bremer Juden in der NS-Zeit, jüdischer Viehhandel in Bremen, Bremer Juden im Sport, „Polenaktion“ 1938, Gestapo in Bremen. Dem Buch liegt ein Stadtplan mit Markierungen der Verlegeorte und der Gedenkorte bei. Als letzter Band der Reihe enthält dieser zusätzlich ein Personen-, Stichwortregister und eine Übersicht der Beiträge für alle sieben Bände.

Steine gegen das Vergessen

Das Projekt Stolpersteine des Kölner Bildhauers und Aktionskünstlers Gunter Demnig besteht seit 1995. Es erinnert in Deutschland und im europäischen Ausland an die Opfer der NS-Gewaltherrschaft; seit 2004 auch in Bremen, wo über 1.500 Menschen Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden – wobei die Zahl der deportierten, verfolgten oder in „Schutzhaft” genommenen Menschen um ein Vielfaches höher liegt. Schon länger gab es in Bremen Überlegungen, wie man das Leben jener Menschen symbolisch sichtbar machen könnte: Juden, Sinti und Roma, Opfer der „Euthanasie“, politisch Verfolgte, Jehovas Zeugen und Homosexuelle. Die Erinnerung an sie ist in unserer Stadt weitgehend verblasst, doch die Stolpersteine sollen dem Vergessen entgegen wirken. Übrigens: Der Betonstein wird so im Bürgersteig versenkt, dass lediglich die Tafel sichtbar bleibt – Stolpern kann und soll man nur im übertragenen Sinn. Bis heute hat Gunter Demnig in Europa über 90.000 solcher Gedenksteine verlegt, darunter 760 in Bremen.

 

Die Buchvorstellungen

  • Bremen-Osterholz:
    Donnerstag, 23. Februar 2023, 18 Uhr
    Krankenhaus Museum, Züricher Straße 40
  • Bremen-Hemelingen:
    Dienstag, 28. Februar 2023, 19 Uhr
    Gemeindehaus „Die Brücke“ der Ev. Versöhnungsgemeinde, Sebaldsbrücker Heerstraße 52
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