Startschuss für Datenerhebung zum Mietspiegel

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In diesen Tagen erhalten rund 7.600 zufällig ausgewählte Vermieter und Mieter in der Stadtgemeinde Bremen Post von InWIS Forschung & Beratung GmbH aus Bochum. Dort ist man auf die Erstellung von Mietspiegeln insbesondere für Großstädte spezialisiert. 

Ziel der Befragung ist eine repräsentative Datengrundlage für die erstmalige Erstellung eines qualifizierten Mietspiegels für die Stadtgemeinde Bremen bis zum 1. Januar 2024. Die Datenerhebung findet zunächst klassisch im Papierformat statt: Die angeschriebenen Personen erhalten den Fragebogen sowie einen kostenfreien Rückumschlag. Alternativ kann die Beantwortung auch online vorgenommen werden – alle erforderlichen Informationen zur Teilnahme sind im Schreiben enthalten. Die Befragung erfolgt selbstverständlich pseudonymisiert, die erhobenen Daten und Angaben zu den Befragungsteilnehmenden werden also voneinander getrennt gespeichert.

Keine Angst vor Mieterhöhung

Begleitet wird die Erstellung des Mietspiegels von einem Arbeitskreis, in dem neben den Interessenverbänden der Mieter (Bremer Mieterschutzbund und Deutscher Mieterbund) und Vermieter (Haus & Grund und der Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft) auch die Stadtgemeinde Bremen, die BAB – Die Förderbank sowie der Gutachterausschuss für Immobilien vertreten sind. Zusätzlich gibt es noch ein Austauschformat für weitere Akteure des Wohnungsmarktes und zivilgesellschaftliche Interessensgruppen. Senatorin Schaefer zeigt sich erfreut, dass nach umfangreicher Vorarbeit jetzt die konkrete Erfassung beginnt: „Wir werden damit für Bremen zum kommenden Jahr einen qualifizierten Mietspiegel einführen können. Das sorgt für Transparenz, Verlässlichkeit und Rechtssicherheit auf dem Mietwohnungsmarkt. Und das ist in einem Wohnungsmarkt, wo mehr als die Hälfte aller Wohnungen von Privatvermietenden zur Verfügung gestellt wird, ein hohes Gut. Zugleich wird ein Mietspiegel Menschen schützen, die in Wohnungen leben, die von großen Immobilienkonzernen verwaltet werden.“ Michael Neitzel von der InWIS Forschung & Beratung GmbH aus Bochum, die mit der Datenerhebung und Erstellung des Mietspiegels beauftragt wurde, äußerte sich ebenfalls positiv: „Mit dem qualifizierten Mietspiegel wird sich langfristig keine höhere Steigerung der Mieten einstellen als bisher, das zeigt auch die Erfahrung aus den bisherigen Erhebungen, die wir für andere Gemeinden und Städten umgesetzt haben. Die Angst können wir schon im Vorfeld nehmen.“

Ein Mietspiegel ist ein statistisches Instrument für die Beurteilung von Mietpreisen. Wie der Name verrät, „spiegelt“ er die ortsüblichen Mieten wider. Die Stadtgemeinde Bremen verfügt zurzeit über keinen Mietspiegel, ist gemäß Mietspiegelreformgesetz jedoch dazu verpflichtet, bis zum 1. Januar 2024 einen zu erstellen und regelmäßig der Marktentwicklung anzupassen. In dem jetzt versandten Fragebogen werden neben der aktuellen Miete, Daten zum Alter und Art der Immobilie erfasst, über die Größe und die Quadratmeterzahl, über die Anzahl von Bädern und WCs, deren Ausstattung, das Vorhandensein von Balkon, Dachterrasse oder Garten, die Art der Heizung, die Ausstattung der Wohnung, die Frage nach einer Einbauküche bis hin zum energetischen Standard. Da Bremen einen qualifizierten Mietspiegel erstellt, geht die Erfassung in viele Details bis hin in die Wohnungsausstattung oder die Beschaffenheit von Fußböden wie Marmor, Fliesen, Parkett oder Laminat.

Bildquelle: Fotolia

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