„Kein Schiff wird kommen“ – Ein interaktiver Audiowalk im ehemaligen Überseehafen

„Kein Schiff wird kommen“: Unlängst galt diese Aussage für das zugeschüttete Hafenbecken in der heutigen Bremer Überseestadt. Wo einst Schiffe aus aller Welt ankamen und wieder abfuhren, befindet sich heute ein städtebauliches Großprojekt.

Die Regisseurin, Produzentin und Performerin Katrin Bretschneider will dem einstigen Herzen der Hafenstadt Bremen gemeinsam mit der Sounddesignerin Ilona Marti und den Dramaturginnen Christina Vogelsang und Verena Ries virtuelles neues „altes“ Leben einhauchen: Über eine interaktive Stadtrauminszenierung führt Bretschneiders Team die Besucher in eine frühere Zeit. Mit Kopfhörern ausgestattet wird die Vergangenheit des Ortes vor dem inneren Auge des Publikums durch den Einsatz von Texten, Klangcollagen und O-Tönen heraufbeschworen. Das Stück arbeitet bewusst mit der Überlagerung verschiedener Zeitebenen und fragt: Was bedeutet es für den Ort und die Identität der Bremerinnen und Bremer, wenn sich der Hafen, der bislang vom Handel mit Waren geprägt war, zu einem Ort des Handels mit Immobilien wandelt? Welche Rolle spielt dabei die Sehnsucht nach Freiheit und Verfügbarkeit? Und was erzählt uns der Blick in die Vergangenheit über die Zukunft?