Widerstand gegen den Ausbildungsfonds

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Mit Unverständnis blicken sowohl die IHK als auch der Wirtschaftsrat Bremen auf die Pläne des Senats zur Einführung eines Ausbildungsfonds. Diese Abgabe sollen Unternehmen künftig zahlen, um mit dem eingenommenen Geld die Chancen Jugendlicher auf einen Ausbildungsplatz zu erhöhen. Unabhängig davon, ob sie selbst ausbilden oder nicht.

„Ein Ausbildungsfonds löst keines der vorhandenen Probleme. Weder schafft er neue Ausbildungsplätze noch verhilft er Unternehmen zu dringend benötigten Auszubildenden“, stellt Jörg Müller-Arnecke klar, Landesvorsitzender des Wirtschaftsrates Bremen, und fährt fort: „Das Kernproblem ist vielmehr die Bildungs- und Schulsituation in Bremen. Bremer Schüler landen in den PISA-Studien regelmäßig auf den hinteren Plätzen. Es kann nicht Aufgabe der Unternehmer sein, dieses Versagen der Bremer Schulpolitik nun mittels einer Abgabe im Nachhinein zu reparieren und zu finanzieren. Im Vergleich mit dem niedersächsischen Umland bedeutet ein Ausbildungsfonds zudem einen Standortnachteil. Er wäre aufgrund der ohnehin bereits hohen Steuer- und Abgabenlast im überregionalen Wettbewerb eine weitere Benachteiligung für Bremer Unternehmen. Das ist eine Zusatzsteuer durch die Hintertür!“

Jahrzehntelanges Missmanagement

Aktuell gebe es in Bremen mehr als 2.500 offene Ausbildungsstellen. Die Bremer Unternehmen hätten immer größere Schwierigkeiten, Nachwuchs zu finden. Um die offenen Ausbildungsplätze überhaupt besetzen zu können, hätten sie ihre Auswahlkriterien bereits gesenkt und achteten eher auf die Motivation als auf die Schulnoten.
„Wir appellieren daher dringend an die politisch Verantwortlichen, von dem geplanten Vorhaben abzulassen. Vielmehr muss der Wirtschaftsstandort Bremen durch eine bessere Schulbildung gestärkt werden. Notwendig sind hingegen positive und unterstützende Impulse, die das große Engagement der Unternehmer belohnen, anstatt sie für jahrzehntelanges staatliches Missmanagement in Haftung zu nehmen“, so Müller-Arnecke. Handelskammer-Präses Eduard Dubbers-Albrecht sieht die Situation ähnlich: „In einer Zeit, in der es im Land Bremen 2.573 unbesetzte Ausbildungsplätze gibt, in der die Unternehmen ihre freien Lehrstellen häufig nicht besetzt bekommen, ist es geradezu absurd, eine neue bürokratische Umlage einführen zu wollen. Wir halten eine Ausbildungsumlage auch rechtlich für zweifelhaft und werden die Gesetzesvorlage ggfs. juristisch prüfen lassen.“

Bildquelle: Fotolia

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