Zwei neue Infizierte bei Erstaufnahme für Geflüchtete gemeldet – Neuankömmlinge erwartet Quarantäne

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung

In der Bremer Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete trafen am Sonntag, 5. April, erneut Personen ein, die mit dem SARS-CoV-2-Virus infiziert waren. Es handelte sich um zwei Brüder, die gemeinsam in Bremen ankamen und routinemäßig auf das Virus getestet worden. Die zuständige Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen, Anja Stahmann (Grüne), plädiert für die Einführung einer 14-tägigen Quarantäne für alle Neuankommenden.
 
Nachdem der Befund vorlag, wurden die zwei Brüder in einer separaten Einrichtung in Quarantäne genommen. Als Kontaktpersonen mussten die restlichen Bewohner des Flurs für Neuangekommene ebenfalls für 14 Tage unter häusliche Quarantäne gestellt werden. Zuvor war am Dienstag vor einer Woche, 31, März, eine neu angekommene Frau positiv getestet und anschließend isoliert worden. Insgesamt wurden bisher drei Neuankommende in der Landeserstaufnahmestelle für Geflüchtete (LASt) positiv getestet.
 

Ab Freitag gilt auch in der LASt eine zweiwöchige Quarantäne für Neuankömmlinge

„Für Neuangekommene steht nach wie vor ein eigener Flur zur Verfügung“, vesichert Senatorin Stahmann. Ergänzend fügt sie hinzu: „Dort bleiben sie, bis das Testergebnis vorliegt.“ Sollte ein positiver Befund folgen, dann werden grundsätzlich der gesamte Flur vorsorglich unter Quarantäne gestellt und die positiv Getesteten in einer anderen Einrichtung separiert.

Außerdem werde ein neuer Flur für Neuankommende ausgewiesen. „Sobald die bundesweite Regelung ab Karfreitag, 10. April 2020, zur 14-tägigen Quarantäne für alle aus dem Ausland eingereisten Personen in Kraft tritt, wird sie auch in der Erstaufnahme des Landes Bremen umgesetzt“, teilt Stahmann mit. Derweil ist ihre Behörde weiter bemüht, die Auslastung in der LASt reduzieren. Die Einrichtung bietet 750 Plätze. Zu Beginn der Pandemie waren davon 600 belegt.
 

Schließung wird nicht in Betracht gezogen

Mittlerweile sind es 450. In der nächsten Woche stehen weitere Umzüge für bis zu 100 Personen an.
Die ab und zu geäußerte Forderung zur Schließung der Erstaufnahmeeinrichtung lehnt die Senatorin kategorisch ab: „Es macht keinen Sinn, rund 200 Räume leer stehen und eine hervorragende medizinische und sozialpädagogische Infrastruktur ungenutzt zu lassen.“

Bundesrechtlich steht Bremen in der Pflicht, die Landeserstaufnahme zu betreiben. „Wir schaffen nach und nach die Voraussetzungen, dass die Menschen in der Erstaufnahmeeinrichtung weniger eng zusammenleben. Das geht nicht von heute auf morgen, aber wir arbeiten daran mit aller Ernsthaftigkeit“, beteuert Stahmann. Unverändert bildet es ein Ziel Bremischer Flüchtlingspolitik, auch Neuankommenden weiterhin Schutz zu bieten.

Lob an Mitarbeiter in der Erstaufnahme

„Ich kann die Verunsicherung verstehen, die mit der Ausbreitung des Corona-Virus einhergeht, auch bei Geflüchteten“, zeigt die Senatorin Verständnis. Stahmann hebt hervor: „dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter meiner Behörde und in der Erstaufnahme mit allergrößtem Einsatz und Engagement daran arbeiten, die Menschen in der Einrichtung zu unterstützen und zu entlasten und dabei ein vergleichbares Ansteckungsrisiko tragen wie die Bewohnerinnen und Bewohner selber. Dieses Engagement kann man in diesen Tagen gar nicht genug wertschätzen.“
 
Bild: Anja Stahmann, Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen, spricht sich für eine zweiwöchige Quarantäne für alle Einreisenden aus dem Ausland aus, nicht zuletzt weil in der Landeserstaufnahmestelle für Geflüchtete erneut zwei weitere infizierte Personen erschienen.

Anzeige
Anzeige
Anzeige
0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert