Zur 28. internationalen „Batnight“ bietet der NABU Bremen mehrere Fledermaus-Spaziergänge an
Jedes Jahr macht am letzten Wochenende im August die Internationale Batnight auf die Bedrohung von Fledermäusen aufmerksam. Passend dazu bietet der NABU Bremen Ende August und im September insgesamt drei abendliche Fledermaus-Spaziergänge an.
Wenn die Dämmerung einsetzt und aus den Augenwinkeln schemenhafte kleine Gestalten wahrgenommen werden können, die waghalsig und wirr durch die Lüfte flattern, handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um Fledermäuse auf Nahrungssuche. Mit Ultraschalllauten, die für Menschen nicht wahrnehmbar sind, orten sie Nachtfalter sowie andere Insekten. Zudem nutzen sie die Laute, um sich zu orientieren.
Quartiere werden rar
Die kleinen Flugtiere, die in deutschen Landen echte Winterschläfer sind, benötigen zwischen November und März einen sicheren und ruhigen Rückzugsort, um die kalte Jahreszeit zu überstehen. Neben den für die erfolgreiche Jungenaufzucht wichtigen Wochenstuben sind deshalb funktionierende Winterquartiere wesentlich für den Erhalt von Fledermauspopulationen.
Drei der 25 in Deutschland lebenden Fledermausarten sind akut vom Aussterben bedroht. Vier Arten gelten als stark gefährdet und weitere drei als gefährdet. Einige wie die Breitflügelfledermaus sind häufiger, und auch in der Stadt zu finden.
Doch allen fehlt es aufgrund des Insektensterbens an Nahrung. Hinzukommt, dass die Lebensräume der Tiere, etwa durch das Abholzen alter Bäume, schrumpfen. Unbedachte Gebäudesanierungen spielen beim Verlust der Wohnräume ebenfalls eine Rolle. So finden Fledermäuse auf Dachböden, in Kellern, hinter Rollläden oder Fassaden ein Zuhause, sind hier friedliche und meist unbemerkte „Untermieter“.
Die gute Nachricht: Quartiere können auch nach einer Sanierung erhalten werden. Wer Fledermäusen ein Zuhause geben will, kann beispielsweise Fledermausbretter oder Flachkästen sowie Höhlenkästen anbringen.

Auch auf Dachböden und in Kellern finden die friedlichen Tiere wichtigen Wohnraum. (Foto: Dietmar Nill)
Tier und Mensch teilen sich Lebensraum
Um das Bewusstsein für den Schutz der Fledermäuse zu schärfen und auf die Bedrohungen aufmerksam zu machen, denen sie durch den Verlust von Lebensräumen, den Klimawandel und den Einsatz von Pestiziden ausgesetzt sind, findet alljährlich die internationale Batnight statt.
In diesem Jahr fällt der Termin auf die Nacht zwischen dem 24. und 25. August. Passend zum Anlass veranstaltet der NABU Bremen drei Fledermaus-Spaziergänge, um Menschen die faszinierenden Fledertiere näher zu bringen.
- Samstag, 24. August ab 20 Uhr rund um den Vahrer See
- Freitag, 6. September ab 19:30 Uhr am Hof Kaemena in Oberneuland
- Freitag, 13.September ab 19:30 Uhr in Blumenthal und Freitag, 20.September ab 19:30 Uhr am Mahndorfer See.
Für die Teilnahme an den Fledermaus-Spaziergängen wird um Anmeldung unter der Telefonnummer 0421 / 48 44 48 70 oder der E-Mail-Adresse Info@NABU-Bremen.de gebeten.
„Im Spätsommer bereiten sich die meisten europäischen Fledermausarten auf die kalten Monate vor. Insbesondere müssen sie genügend Fettreserven anlegen. Darum kann man die Tiere jetzt besonders gut beobachten“, so Bekil Nowotsch, die die Fledermaussuche am Vahrer See begleiten wird.
Bild ganz oben: Braunes Langohr im Flug durch Nachtkerzen
Fotos: Dietmar Nill
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