Wolfsrudel attackiert Schafherde in Schwanewede

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In der Nacht zu Mittwoch hat in Schwanewede ein Wolfsrudel eine ganze Schafherde angegriffen – und dies nicht zum ersten Mal: Erst vor drei Wochen wurden im selben Ort mehrere Schafe gerissen und getötet.

Hobby-Schafzüchter Karsten Bode wurde am Morgen von Nachbarn darüber informiert, dass mit den Tieren etwas nicht stimme. Als er dann an der stark gesicherten Weideanlage ankam, sah alles noch normal aus: Die meisten Schafe hatten sich augenscheinlich nur hingelegt, eigentlich nichts Ungewöhnliches. Erst als er versuchte, einigen Tieren aufzuhelfen, sah er was geschehen war. Nahezu alle Schafe der über 20 Tiere großen Herde hatten Bissspuren zumeist an der Kehle – und das obwohl ein etwa 1,70 Meter hoher Stahlzaun, 60 Zentimeter tief eingegraben und oben mit Stacheldraht und 10.000 Volt Strom versehen, vor Wolfsangriffen schützen sollte.

Keine Entschädigung vom Amt

Sofort rief Karsten Bode bei den zuständigen Stellen an, doch bis jemand kam, vergingen Stunden. „Die Tiere haben gelitten und ich konnte nichts machen“, berichtet er. Und als dann endlich jemand von der Landwirtschaftskammer kam, war die lapidare Antwort, dass der Zaun nicht den Vorgaben entspäche und deshalb auch keine Entschädigung gezahlt würde. Der Schafzüchter kann nur den Kopf schütteln und ist wütend: „Da gibt man 7000 Euro für den Herdenschutz aus und dann kommen die Wölfe doch drüber!“ Von seinen über 25 Tieren blieben nur drei unverletzt. Tierarzt Dr. Hinrich Horstmann musste drei Tiere sofort einschläfern, weitere schwerverletzte Schafe werden wohl folgen. Wie es für die Schafzüchter nun weiter gehen soll, ist ungewiss. Einerseits ist der Ruf nach mehr Weidehaltung groß, doch wenn den Züchtern solche Steine in den Weg gelegt werden, lohne es sich nicht und die Herde muss für die Stallhaltung wieder verkleinert werden.

Karsten Bode zieht mit seiner Frau zunächst schweren Herzens einen Schlußstrich. Mit Tränen in den Augen hat er am Abend die letzten drei verblieben Schafe von seiner großzügigen und extrem gesicherten Weide geholt und zusammen mit den verwundeten Tieren in einen Stall gebracht, bevor das Rudel Wölfe auch den Rest reißt. Für ihn bleibt eine ungewisse Zukunft in der Zucht der besonderen Schafrasse, die eigentlich auch unter Schutz steht – wie der Wolf. Camper, die im Rahmen der Aktion „Landvergnügen“ in der Nacht des Übergriffs direkt an der Schafweide im Caravan übernachtet hatten, haben übrigens nichts von dem Vorfall mitbekommen. Nicht auszudenken, wenn ihre Kinder auf Weg zur Toilette auf das Rudel getroffen wären!

Bildquelle: NonstopNews

 

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