Wolfgang Albers schickt seit 25 Jahren Gegner auf die Matte – Hauptamtlicher Taekwonda feiert Jubiläum

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung

Schon ein Vierteljahrhundert lang ist Wolfgang Albers bei Bremen 1860 tätig. Dort unterrichtet er hauptamtlich Taekwondo und prägt den Verein bis heute mit. Doch schon zuvor machte er sich dort einen Namen.
 
Albers hat inzwischen den 7. Dan inne. Dan ist der Titel für Kampfkunst-Meister. Erst mit Mitte 20 begann Albers, Taekwondo zu betreiben. In weniger als zehn Jahren erlangte er seinen schwarzen Gürtel.
 

Taekwondo-Abteilung begründet

1986 gründete er die Taekwondo-Abteilung bei Bremen 1860. Dort arbeitet er seit 1994 hauptamtlich in Vollzeit. Dass er sich nach dem Lehramtsstudium für einen Sportverein und nicht eine Schule entschied, bereit der Meister nicht: „Die Mischung ist es.“ Die Abwechslung in seinen Tätigen schätzt er sehr.
 
Albers unterrichtet Kinder ab acht Jahren ebenso wie Erwachsene. Darunter sind auch einige 70-Jährige. Geschätzt 3000 Schüler trainierte der Meister bisher. Über 35 Stunden Training gibt es zu Hochzeiten in der Abteilung pro Woche. Zudem organisiert Albers Lehrgänge, Turnierteilnahmen und Trainingslager in Österreich. „Ich haben keine Ahnung, wo ich die Energie hergenommen habe“, bekennt er.
 

300 Mitglieder üben Kampfkunst

Dabei macht der gesellschaftliche Wandel auch vor Albers Kursen nicht halt: „Früher begann mein erstes Training um 14 Uhr.“ Wegen der Ganztagsschulen sei das heute unmöglich. Bei den Erwachsenen beeinflussen wiederum Gleitzeit und flexible Arbeitszeiten, wann sie trainieren können. Trotzdem zählt die Taekwondo-Abteilung laut Verein mit 300 Mitgliedern weiterhin zu den größten bei Bremen 1860.
 
Dabei muss Albers auch mit Wechseln in den Reihen seiner Teilnehmer zurechtkommen. Vor allem Kinder und Jugendliche verlassen oft seinen Verein, wenn sie mit der Schule fertig sind und in eine neue Stadt ziehen. Insgesamt 89 Kinder und Erwachsene hat der Meister selbst zum schwarzen Gürtel geführt. Er hat seine Dan nie ehrenhalber bekommen. Er wollte keinen Grad, den er sich nicht selbst erkämpfte.
 

Albers: „Gymnastik hält mich gesund“

Albers will seinen Schülern ein Vorbild sein. Daher macht er in vielen der 90 Minuten dauernden Trainingseinheiten auch die Erwärmungsgymnastik mit, darunter Liegestütze und Sit-Ups. Das ist ein Grund, warum er mit seinen 64 Jahren noch fitter als viele 24-Jährige bleibt. „Ich bin überzeugt davon, dass es die Gymnastik ist, die mich über die Jahre gesund gehalten hat“, meint er.
 
Für seine Schüler sei das Training eine gute Abwechslung zur Arbeits- und Schulwelt. Der Sport mache den Kopf frei und helfe, das Gedächtnis zu trainieren. Dazu trage bei, dass bestimmte Bewegungsabläufe auswendig gelernt werden müssten. Albers vermittelt dabei eine Struktur, die vom ersten bis zu den höheren Graden aufeinander aufbaut. Seine Frau, Meisterin Susanne Albers (5. Dan): „Das ist Wolfgangs Stil und auch sein Vermächtnis, eine Struktur erarbeitet zu haben, an der sich die Teakwondoka entlang hangeln können.“
 

Schüler individuell abholen

Nach Albers Erfahrung müssten die Teilnehmer dort abgeholt werden, wo sie beginnen. Viele Teilnehmer habe er nicht gegeneinander, sondern gegen sich selbst kämpfen sehen. Dabei würden diejenigen länger dabei bleiben, die härter an der Umsetzung der Techniken arbeiten müssten, weil sie ihre Leistungen sehr zu schätzen wüssten. Geduld, Empathie und Spaß sind für den Meister die wichtigsten Eigenschaften eines Trainers.
 
Albers selbst will noch bis 86 weiter unterrichten. Die Häufigkeit will er aber zurückfahren. Seinen Verein sieht er gut aufgestellt. Sein Sohn Sean Albers (30) könne gut mit Kindern umgehen. Sein jüngerer Sohn Scott (25) pausiert aktuell wegen seinem Studium, will später aber wieder Taekwondo beim Verein machen. Julia Hachgenei (2. Dan) leitet das neue Demo-Team. Sie begann mit 14 das Training bei Albers, nach fünf Jahren erreichte sie den schwarzen Gürtel.
 
Foto: Taekwondo-Meister Karl Albers schickt seit 25 Jahren hauptamtlich seine Gegner bei Bremen 1860 auf die Matte. Bildquelle: Alex Fanslau.
 

Anzeige
Anzeige
Anzeige
0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert