Wohnungsbau wird günstiger: Senatskommission beschließt den „Bremer Weg“ für zukunftsfähiges Bauen

Die vom Senat im April 2024 eingesetzte Senatskommission Wohnungsbau hat in ihrer heutigen Sitzung (4. November 2025) den „Bremer Weg zum kosteneffizienten und zukunftsfähigen Bauen“ beschlossen. Damit liegen erstmals konkrete, fachlich abgestimmte Maßnahmen vor, die den Wohnungsbau in Bremen wieder in Schwung bringen sollen. Die Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven begrüßt den Beschluss und fordert zugleich eine schnelle Umsetzung.

Der Abschlussbericht, erarbeitet unter dem Titel „Einfach Bremen“, enthält mehr als 200 geprüfte und bewertete Vorschläge zur Senkung der Baukosten, Beschleunigung von Verfahren und Vereinfachung von Planungsprozessen. Die Maßnahmen wurden gemeinsam von Politik, Verwaltung, Wohnungswirtschaft, Architektinnen- und Architekten- sowie und Ingenieurinnen- und Ingenieurskammern sowie weiteren Verbänden entwickelt – fachlich begleitet durch Neitzel Consultants.

Bausenatorin Özlem Ünsal: „Mit dem ‚Bremer Weg‘ zeigen wir, dass wir handeln. Wir vereinfachen, wo es sinnvoll ist, und konzentrieren uns auf das Wesentliche. So schaffen wir Voraussetzungen, damit bezahlbarer Wohnraum auch unter schwierigen Rahmenbedingungen wieder entstehen kann. Es ist ein gemeinsamer Kraftakt aller Beteiligten – und ein starkes Signal für Kooperation statt Stillstand.“

Dr. Susanne Schmitt, Direktorin des Verbandes der Wohnungswirtschaft Niedersachsen Bremen (vdw): „Der ‚Bremer Weg‘ ist ein wichtiger Schritt, weil er die systematische Analyse der Kostentreiber im Wohnungsbau mit einem breit angelegten Beteiligungsverfahren verbindet. Die Senatskommission hat gezeigt, dass Verwaltung und Wirtschaft gemeinsam tragfähige Wege finden können, um Baukosten zu senken und Projekte wieder realisierbar zu machen.“

Peter Sakuth, Vertreter der ARGE Freier Wohnbau: „Wir begrüßen, dass der ‚Bremer Weg‘ praxisnah und umsetzbar ist. Die Einbindung der Bauwirtschaft von Anfang an war entscheidend. Insbesondere geht es darum, weitere Themen wie eine Beschleunigung der Verfahren, Klärung der Sinnhaftigkeit in den bestehenden Regelungen im Mobilitätsortsgesetz und Solargesetz zeitnah zu klären. Dies ist der entscheidende Beitrag, um aus Konzepten schnell wieder Baustellen entstehen zu lassen.“

Die Maßnahmen des „Bremer Wegs“ basieren in Teilen auf dem sogenannten Hamburg-Standard, wurden aber an Bremer Gegebenheiten angepasst und weiterentwickelt. Sie zielen auf eine Baukostenreduktion von bis zu einem Drittel der derzeitigen Durchschnittskosten ab – was rechnerisch Einsparungen von rund 1.250 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche entspricht.

Unmittelbar danach hatte sich Dr. Matthias Fonger, Geschäftsführer der Handelskammer Bremen, geäußert: „Als Handelskammer begrüßen wir es sehr, dass heute mit dem ,Bremer Weg‘ ein Maßnahmenbündel für kosteneffizienteres Bauen vorgestellt wurde. Zügigeres, einfacheres und vor allem günstigeres Bauen ist angesichts der Tatsache, dass Bremen seit Jahren seine selbstgesteckten Wohnbauziele verfehlt, dringend notwendig. Positiv an den Ergebnissen der Senatskommission sind insbesondere die vorgesehenen Fortschritte beim Absenken von Schallschutzauflagen sowie bei der Verschlankung von Genehmigungs- und Entscheidungsprozessen.“

Zugleich dürfe der Bremer Weg aber nur ein erster Schritt sein, um Vorgaben, Vorschriften und Verordnungen weiter zu reduzieren und Prozesse zu flexibilisieren. Das Maß an Baubürokratie müsse konsequent auf das Wesentliche konzentriert werden, um das Bauen – insbesondere im Wohnungsbausegment – nachhaltig und spürbar zu erleichtern. „Bremen muss in diesem Bereich schneller werden und das Zusammenspiel von Verwaltung und Wohnungsbauwirtschaft besser laufen. Bisher nicht behandelte Themen – etwa im Bereich des Mobilitätsbau-Ortsgesetzes, beim Wohnungsbau in Bestandsimmobilien, beim Baumschutz oder bei der Solardachpflicht – müssen zeitnah aufgegriffen und gelöst werden.“

+++

((Beitragsbild oben: Bausenatorin Özlem Ünsal und weitere Beteiligte der Senatskommission Wohnungsbau bei der Pressekonferenz.))

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert