„Wir wollen unbedingt auf die Bühne!“ – Ein Treffen mit der Bremer Metal-Band „Head Gear“

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Im Sommer 2018 gewannen die fünf Bremer Metal-Heads der Band „HeadGear“ mit dem „local heroes“-Contest Europas größten nicht-kommerziellen Newcomer-Wettbewerb. Seitdem hat die Band ihre erste EP veröffentlicht und auch einige Live Auftritte sind für das kommende Jahr geplant. Ihre Ziele für die Zukunft haben sich die fünf Musiker besonders hoch gesteckt: Sie wollen so bekannt werden, wie die Fußballprofis der Bundesliga.

Angetrieben durch den Mechanismus in ihren Köpfen entwickeln sie ihren eigenen Stil stetig weiter, erklären uns die Bremer Metaler im Interview. Die Zusammensetzung aus den Worten „Head“ (Kopf) und „Gear“ (Getriebe) im Namen der Band soll dies symbolisieren. Ihren bislang größten Auftritt hatte „HeadGear“ vor 1500 Menschen beim Bundesfinale des Local Heroes Contest 2018 in Salzwedel. Dort eroberten die Musiker die Publikumsherzen mit ihrem Metalgesang und verzerrten Gitarrenriffs. „Das war schon ganz geil. Für uns war das in dieser Konstellation der bislang größte Gig“, verrät Schlagzeugspieler Kevin Bach (25). Für ihn und seine Bandkollegen Thomas Riekenberg (32), Jörn Schaper (27), Hendrik Pietschik (26) und Henry Henze (22), die seit 2017 gemeinsam musizieren, bot sich mit der Teilnahme am Contest zwar kein internationaler Durchbruch im Musikgeschäft, aber mit den neugewonnen Kontakten zu anderen teilnehmenden Bands stehen neue Konzerte an. Der größte Traum der Fünf: Gigs bei Rock am Ring oder Wacken.

„Wir wollen mit unserer Musik raus aus Bremen“

„Bremen bietet nicht die beste Szene für Metal-Musik. Wir haben den Tower, das Pier 2 oder das Aladin als Veranstaltungsorte für Metal“, erklärt Bassist, Jörn Schaper (27). Dort bekäme man als Newcomer jedoch nur schwer einen Platz. „Für eine kleine Band bleibt da nur das Meisenfrei und das Lagerhaus“, bedauert Schaper. „Für uns als Band bedeutet das natürlich, dass wir aus Bremen raus wollen. Wir haben durch den Local Heroes Contest verschiedene Bands, wie die Berliner Musiker „fat princess“ kennengelernt“, so Schaper. Denn das Vernetzen ist für eine funktionierende Musikerkarriere essentiell. Für 2020 wurde die Band bereits für einen Gig beim Bremer Metal Festival und für drei Auftritte im Lehmitz an der Reeperbahn in Hamburg gebucht. Doch ihren Lebensunterhalt können die Fünf noch nicht von ihrer Musik bestreiten. „Das ist so ein Plus-Minus-Null-Ding. Unsere Kosten sind gedeckt. Manchmal machen wir etwas Plus mit dem Verkauf von Merchandise“, erklärt Kevin Bach. Für die Metaller steht der Spaß an den Auftritten, trotz einem Zeitaufwand von bis zu 10 Stunden pro Gig, dennoch im Vordergrund. Sie sehen sich weniger als Studioband und mehr als eine Live-Band.

Musik verliert an Wert

„Wir schreiben an Songs und nehmen diese dann auf, um uns bei Veranstaltern zu bewerben. Wir wollen unbedingt auf die Bühne!“, zeigt sich Kevin Bach willensstark. Dabei legten sich die Bandmitglieder erst kürzlich auf eine einheitliche Musikrichtung fest. „Wir wollten musikalisch in eine härtere Richtung gehen und die Stimme unseres neuen Sängers und Songwriters Rieke passte sehr gut dazu“, heißt es einstimmig aus der Band. Das Screamen und Shouten gab dem Sänger viel Selbstvertrauen. Das zeigt sich auch an den Songs „41 seconds“ und „Jack´s Diary“. Aktuell schreibt er an einem neuen Song für „HeadGear“, der vom Soldatenleben handelt. Zwar hat die Band bereits Termine für kommende Auftritte, doch das Clubsterben bereitet auch ihnen etwas Sorgen. „Musik hat an Wert verloren. Viele Leute sind nicht bereit, für drei Bands zehn Euro zu bezahlen“, erklärt Schaper. Auch sein Kollege Kevin Bach pflichtet ihm bei: „Es wird immer weniger! Im Magazinkeller in Bremen sind kaum noch laufende Veranstaltungen“. Dabei ist das Ziel der Band, in naher Zukunft an zwei bis drei Tagen am Wochenende Menschen mit ihrer Musik zu erreichen. Dank mehrerer Auftrittsanfragen scheint dieses Ziel nicht mehr weit entfernt.

 

Foto: Sie wollen rauf auf die Bühne: Henry Henze, Thomas Riekenberg, Kevin Bach, Hendrik Pietschik und Jörn Schaper (von links).

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