„Wir müssen noch energischer vorgehen“ – CO₂-Emissionen in Bremen kaum zurückgegangen

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Wie ein am 27. August vom Umweltressort vorgelegter Bericht zeigt, ist im Land Bremen der Ausstoß von klimaschädlichem CO₂ zwischen den Jahren 2021 und 2022 nahezu konstant geblieben. Demnach betrug der Rückgang lediglich 0,2 Prozent. Insgesamt wurden in allen Bereichen im Land 10,3 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid emittiert.

Kathrin Moosdorf, Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, wies bei der Vorstellung zunächst darauf hin, dass der Bericht, der einem Rückblick auf das Jahr 2022 darstellt, einige wesentliche Bremer Maßnahmen zur CO₂-Senkung, wie etwa den in diesem Jahr vollzogenen Kohleausstieg, nicht enthält. Dennoch lasse die Datenlage aufmerken.

„Wir müssen noch energischer handeln und den CO₂-Ausstoß senken. Um 2030 im Vergleich zum Basisjahr 1990 nur noch 40 Prozent des klimaschädlichen Gases auszustoßen, liegt ein Stück Arbeit vor uns. Das gilt für alle Sektoren. Gleichwohl – und auch das zeigt der Bericht sehr deutlich – sind die Herausforderungen in einigen Bereichen größer als in anderen.“

Im Vergleich zum Basisjahr 1990 wurden 2022 in Bremen noch 76,8 Prozent der damaligen Emissionen ausgestoßen. Um das gesetzlich festgelegte Zwischenziel 2030 zu erreichen – die Reduktion aller Treibhausgase um 65 Prozent im Vergleich zu 1990 – müssten die derzeitigen Emissionen nahezu halbiert werden.

Einsparungen an einer Stelle werden an anderer Stelle wieder aufgezehrt

Auch geht aus dem Bericht hervor, dass die CO₂-Werte in den Sektoren „Bergbau/Verarbeitendes Gewerbe“ und „Haushalte/Verbraucher/Gewerbe/Handel“ von 2021 auf 2022 zwar rückläufig waren, diese Einsparungen allerdings fast vollständig durch den Emissionsanstieg in den Sektoren „Umwandlungsbereich“ und „Verkehr“ aufgezehrt wurden.

Hier wird im Bericht angenommen, dass verschiedene Krisenlagen die Entwicklungen in den Sektoren beeinflusst haben. So wird der deutliche Rückgang des CO₂-Ausstoßes im Sektor „Haushalte/Verbraucher/ Gewerbe/Handel“ insbesondere mit dem Krieg in der Ukraine und den damit verbundenen steigenden Energiepreisen beziehungsweise den Maßnahmen im Rahmen einer befürchteten Gasmangellage in Zusammenhang gebracht.

Auch die milde Witterung habe dazu beigetragen, dass weniger Energie verbraucht und somit weniger Kohlenstoffdioxid ausgestoßen wurde.

Bericht liefert mögliche Erklärungen für den Anstieg der Emissionen in einzelnen Sektoren

Der Sektor „Umwandlungsbereich“ – hiermit ist im Wesentlichen die Energiegewinnung gemeint – hat nicht nur die Einsparungen anderer Sektoren aufgezehrt, er verzeichnet zudem den stärksten Emissionsanstieg. Auch hier wird auf den Ukrainekrieg verwiesen, der in Bremen dazu geführt habe, dass wieder vermehrt Kohle anstatt Gas zur Energiegewinnung genutzt wurde.

Im Verkehrssektor konnte 2022 im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg von knapp fünf Prozent verzeichnet werden. Als mögliche Erklärung nennt der Bericht den steigenden Individual- und Flugverkehr nach der Corona-Pandemie.

Konzentriertes Vorgehen gefordert, um Ziele zu erreichen

Auf dem Weg in Bremens klimaneutrale Zukunft markiert das Jahr 2030 einen wichtigen Zwischenschritt.  2038 soll im kleinsten Bundesland dann gar kein Kohlenstoffdioxid mehr emittiert werden. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, gibt es den Aktionsplan Klimaschutz.

Dazu Senatorin Moosdorf: “ Der aktuelle CO₂-Bericht macht deutlich, dass wir sehr konzentriert vorgehen und uns zuerst die Maßnahmen vornehmen sollten, die das meiste CO₂ einsparen.“

 

Symbolbild: Auch im Sektor „Verkehr“ konnten höhere CO₂-Emissionen verzeichnet werden. Laut Bericht kann der Anstieg möglicherweise auf den gestiegegen Individual- und Flugverkehr nach der Pandemie zurückgeführt werden.

Foto: Fotolia / LVDESIGN

 

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