„Wir können was bewegen!“ – Ein Treffen mit Fridays-for-Future-Organisatorin Frederike Oberheim

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung

Morgen ist Freitag. Für Bremens Fridays-for-Future-Organisatorin Frederike Oberheim und alle Klimaaktivisten heißt das: Raus auf die Straßen und sich für das stark machen, was uns alle betrifft – die Einhaltung politischer Klimaziele, um uns und unseren Planeten zu schützen. Neben konkreten Maßnahmen fordert sie von Bremen Politik vor allem mehr Mut, die Dinge auch wirklich anzupacken.[VIDEO am Ende des Artikels]

Angefangen hatte alles im Januar 2019. Damals stand Klimaaktivistin und Organisatorin der Fridays-for-Future-Bewegung Frederike Oberheim zusammen mit 14 anderen Personen auf dem Bremer Marktplatz und demonstrierte für mehr Nachhaltigkeit, weniger Umweltverschmutzung und vor allem gegen die „weiter-So“-Haltung der Politiker. Denn mit einem „weiter so“, und das sagen nicht nur Aktivisten auf den Straßen, sondern auch Wissenschaftler weltweit, wird es hier auf der Erde – gelinde gesagt – sehr ungemütlich. Entscheidend sei es vor allem, die Erderwärmung zu stoppen, denn wenn diese erst einmal die 1,5 Grad-Grenze überschritten hat, können bedrohlichen Kettenreaktionen die Folge sein, welche Auswirkungen auf die Stabilität der Ökosysteme unseres Planeten haben werden. Ein Beispiel sind die tauenden Permafrostböden in der Arktis. Sie setzen Treibhausgase wie Methan und Kohlenstoffdioxid (CO2) frei, die wiederum die Erderwärmung vorantreiben. Frederike Oberheim ist aber längst nicht die einzige, die sich um die Zukunft unseres Planeten sorgt. Bereits eine Woche später war die Zahl der Aktivisten, die mit ihr auf dem Marktplatz demonstrierten, rasant angestiegen: „In der zweiten Woche waren wir schon 250 Personen auf dem Marktplatz. Noch eine Woche später dann 800“, so Oberheim.

Es geht nicht darum zu sagen „euer SUV ist scheiße“

Beim vergangenen globalen Klimastreik am 19. September gingen rund 40.000 Menschen in Bremen auf die Straße. Doch nicht nur viel Zuspruch, sondern auch starker Gegenwind schlägt der Bewegung entgegen. Gerade in den sozialen Medien wird harsch kommentiert. In Bezug auf ihre Forderung eines autofreien Bremens, stellt Oberheim klar: „Es geht nicht darum zu sagen ‚euer SUV ist scheiße‘  oder ‚Autos raus!‘ Es geht um eine sichere und saubere Stadt in der man sich wohlfühlen kann. Mit freien Flächen und mehr Platz für die Menschen.“ Natürlich müsse man dafür von Seiten der Politik mehr Anreize schaffen. Man müsse den öffentlichen Nahverkehr ausbauen, pünktlicher und vor allem kostenlos machen. Das geht nicht einfach so, aber Bremens Politik müsse in diesen Punkten viel entschlossener handeln. Auch das Radwegsystem müsse man weiter ausbauen. Hier sei man aber bereits, das räumt Frederike Oberheim ein, auf einem guten Weg.

Bremen könnte Pilotprojekt sein

Die Liste der Forderungen für Bremen ist lang, denn – wie auch überall sonst auf der Welt – gibt es in Sachen Klimapolitik noch viel zu tun. Autofreie Stadt, kostenloser öffentlicher Nahverkehr, keine Flüge unter einer Distanz von 600 Kilometern sowie eine stärkere Subventionierung erneuerbarer Energien und die Schließung der Bremer Kohlekraftwerke sind nur einige von ihnen. Für besonders erstrebenswert hält Frederike Oberheim eine saubere Stahlproduktion. Denn bei dieser sei der CO2-Ausstoß besonders hoch. „Die Forschung nach grünem Stahl steckt noch in den Kinderschuhen“, weiß Oberheim. Aber gerade hier könne Bremen deshalb zum Pilotprojekt werden.

Mehr Mut in der Politik

Generell stelle sie, egal, ob es nun um Autos oder Windenergie oder ein anderes Klimaschutzthema ginge, eine Mutlosigkeit in den Parteien fest. Den Politikern fehle der Mut. Gerade die Grünen seien ihr, wenn es ums Klima geht, nicht radikal genug. Früher seien sie eine Oppositionspartei gewesen, aber heute sei der Tatendrang in der Bürokratie untergegangen. „Sie haben Angst Wählerstimmen zu verlieren“, so Oberheim, „aber das brauchen sie nicht. Sie haben gesehen, dass 40.000 Menschen für Klimaschutz in Bremen auf die Straße gehen.“ Natürlich müsse aber nicht nur die Politik, sondern auch die Wirtschaft, den Mut aufbringen in Nachhaltigkeit zu investieren. „Der Mut, Geld in die Hand zu nehmen ist nicht da.“ Viele Unternehmen warten darauf, dass das Land sie unterstütze.

In unserem Interview spricht die Klimaaktivistin unter anderem darüber, wie nicht nur die Politik, sondern auch wir selbst dazu beitragen können, die Erderwärmung zu stoppen:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

 

 

 

Anzeige
Anzeige
Anzeige
0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert