Weser-Stadion: Labor weist Fäkalbakterien im Brötchen und Keime im Wasser nach

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In einer Untersuchung wurden Lebensmittel und Trinkwasser in deutschen Fußballarenen untersucht. Mit dabei: das Bremer Weser-Stadion. Erschreckendes Ergebnis: In zwei von zwei Fischbrötchen wurden Fäkalkeime gefunden sowie „versiffte“ Wasserhahn-Perlatoren und verkeimtes Trinkwasser nachgewiesen.
 
In den untersuchten Fischbrötchen, die im Weser-Stadion erworben worden waren, waren Fäkalkeime nachgewiesen worden, ein Brötchen enthielt sogar Eiterkeime. „Das Problem ist, das sich Bakterien innerhalb von Minuten erheblich vermehren können“, sagt Gary Zörner, Chef des Labors Lafu mit Sitz in Delmenhorst. Diese Gefahr werde oft völlig vernachlässigt. Die Ursachen für das Vorhandensein der ekelerregenden Bakterien sieht Zörner auch beim Verkauf: „Die Qualifizierung des Personals ist oftmals bei Null.“ Zörner würde es begrüßen, wenn generell zwei unterschiedliche Mitarbeiter das Geld des Kunden annehmen beziehungsweise die Ware anfassen würden.
 

Keime im Wasser

In Perlatoren an Wasserhähnen von Herrentoiletten des Weser-Stadions waren zudem sogenannte Staphylokokken, potenzielle Krankheitserreger, gefunden worden. In den Perlatoren hatte sich laut Lafu-Institut schwarzer Schleim gebildet. Zörner weist darauf hin, dass dies dann problematisch werden kann, wenn Wasserhähne, wie im Stadion üblich, mehrere Tage oder Wochen hintereinander nicht genutzt werden. „Wenn das Wasser steht und man dann nach einer Zeit den ersten Schluck nimmt, kann es gefährlich werden, sagt Zörner.
 

„Schwarzer Bakterienschleim“

Das Problem, das Zörner bei Keimen im Trinkwasser sieht, ist, dass wenn sich erst ein Biofilm im Wasser gebildet habe, dieser nur schwer zu entfernen sei. Zörner berichtet davon, dass sich in den Perlatoren ein „schwarzer Bakterienschleim“ befunden habe. Er ist überzeugt: „Hier muss irgendetwas richtig schief gelaufen sein“, anders sei das Phänomen nicht zu erklären. Auch in anderen deutschen Bundesligastadien waren ekelerregende Befunde in Lebensmitteln oder Wasser nachgewiesen worden.
 

Verantwortung auch beim Verbraucher

Dass Problem bei Keimen in Lebensmitteln sei laut Zörner, dass die Zahl der antibiotikaresistenten Keime drastisch zugenommen habe. Daher seien heute viel höhere Hygienebedingungen erforderlich als noch vor etwa fünf Jahren. Zörner hofft, dass aufgrund der Untersuchung künftig mehr Wert auf Hygiene gelegt werde. Neben den Betreibern und behördlich zuständigen Stellen könnten auch die Verbraucher selbst dazu beitragen. Wo jemand mit seinen „siffigen Fingern“ in ein Brötchen oder auch Glas fasse, solle man nicht kaufen, gibt Zörner den leicht zu beherzigenden Tipp.

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