Wenn Hunde in Bremen depressiv werden: Wie helfen wir den Vierbeinern?
Das Thema von Depressionen und weiteren psychischen Erkrankungen bei Menschen wird glücklicherweise zunehmend in die Öffentlichkeit gerückt. So stellen sich die Initiatoren der MUT-Tour alljährlich gegen die immer noch vorhandene Stigmatisierung und setzen sich in großer Gemeinsamkeit für die Betroffenen ein. Wie aber sieht das eigentlich mit dem „besten Freund des Menschen“ aus? Können auch Hunde Depressionen entwickeln?
Bremen ist die Stadt in der gemessen an der Einwohnerzahl prozentual deutschlandweit die meisten Hunde gehalten werden. Bremen ist tierlieb und hundeaffin. Die geliebten Vierbeiner gehören zu unserem Alltag und haben sich an die menschliche Welt angepasst. Dass die Hunde in gewisser Weise vermenschlicht werden, kann sich tatsächlich auch in psychisch auffälligen Symptomen mit depressiven Zuständen äußern.
Wie bei Menschen auch, sind die Symptome vielfältig und zuweilen schwer einzuordnen. Das beginnt mit vermehrtem Jaulen oder Bellen, reicht über Anzeichen wie Antriebslosigkeit und schnellere Ermüdung und endet bei psychosomatischen Erkrankungen wie Magen- und Darmerkrankungen noch lange nicht.
Und auch hinsichtlich der möglichen Ursachen ähneln sich Mensch und Hund geradezu frappierend. Das Spektrum ist bei den Vierbeinern nicht weniger breit gefächert wie bei uns Menschen. Hineinspielen können körperliche als auch seelische Belastungen gleichermaßen, so etwa Verlusterfahrungen, Schilddrüsenprobleme, Störungen im Botenstoffsystem oder strukturelle Blockaden.
Das Problem: Bereits uns Menschen fällt es ausgesprochen schwer, uns eine Depression einzugestehen; erst recht, aktiv nach Hilfe zu suchen. Hunde hingegen steht eine solche Möglichkeit gar nicht zur Verfügung. Die ziehen sich – im besten Fall – introvertiert zurück. Ihre seelischen Probleme zu äußern, dazu sind sie trotz aller vermenschlichter Domestizierung nicht imstande. Solche Entwicklungen zu erkennen, ist komplex.
Tatsache ist allerdings auch, dass die Hundehalter durch falschen Umgang mit ihren Tieren für die Missstimmungen ursächlich verantwortlich sein können. So ist nicht nur bei Experten allgemein bekannt, dass der Mensch der Hauptauslöser für psychische Erkrankungen beim Hund ist.
Doch wie kann man Hunden helfen, wenn solche Verhaltensauffälligkeiten erkennbar werden? Tierärzte und Vereine erklären, der erste Weg sollte zum Hundepsychologen oder Hundetrainer führen. Oftmals müsse die Therapie durch Medikamente gestützt werden. Persönlich helfen könne man den Vierbeinern insbesondere dadurch, Stressfaktoren zu vermeiden, verlässliche Routinen zu schaffen und vor allem gemeinsame Zeit beim Spiel mit viel Spaß zu verbringen.
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