Warum Bremens Schüler lieber daheim auf die Toilette gehen
Anfang Mai rief das junge Programm von Radio Bremen zu einer Online-Befragung zum Zustand von Schultoiletten auf. Insbesondere Schülerinnen und Schüler aus Bremen, Bremerhaven und umzu, aber auch Lehrkräfte und Erziehungsberechtigte, nutzten die Möglichkeit, ihre Meinung abzugeben.
Die Sauberkeit der Schulklos bekam von den 2.209 Befragten insgesamt die Schulnote 4,7 und schneidet somit schlechter ab als die Schulen im Allgemeinen, deren Sauberkeit mit 3,8 bewertet wurde. Außerdem fehlten häufig einfache Hygiene-Artikel wie Seife und Toilettenpapier.
Dreckige Toiletten
60 Prozent der befragten Schülerinnen und Schüler vermeiden es laut Befragung sogar eher, in der Schule auf die Toilette zu gehen. „Ich bin ein Junge und muss mich nicht mal hinsetzen, aber es ist trotzdem unfassbar unangenehm. Wenn ich kann, halte ich bis zu Hause an“, schreibt ein 14-Jähriger aus Bremen. Sogar 77 Prozent der befragten Eltern glauben, dass ihre Kinder in der Schule den Gang zur Toilette meiden. Eine Mutter wünscht sich für die Schultoiletten, „dass sie endlich sauber und hygienisch sind, damit man sich auch aufs Klo traut. Mein Kind hält immer an, bis es zuhause ist.“
Gründe für mangelnde Sauberkeit
Den Hauptgrund für die mangelnde Sauberkeit sieht ein Großteil der Befragten im schlechten Zustand der Sanitäranlagen (66 Prozent). Außerdem sind viele unzufrieden mit der Reinigung: 62 Prozent geben an, dass die Toiletten schlecht geputzt würden, 29 Prozent finden, dass sie zu selten gereinigt werden. Und auch Vandalismus scheint ein Problem zu sein: Von den Befragten sehen 29 Prozent die Schuld am Zustand der Toiletten bei den Schülerinnen und Schülern selbst.
„Saubere und funktionierende Toiletten sind kein Luxus, sondern sollten für unsere Schülerinnen und Schüler selbstverständlich sein“, teilte Bremens Schulsenatorin Sascha Aulepp (SPD) schriftlich mit. „Deshalb kämpfen wir als Mieter der Schulgebäude darum, dass alle Schulen schnell moderne, hygienische und sichere Sanitäranlagen bekommen.“ Alle Infos zur Befragung auf www.bremennext.de.
Bildquelle: Radio Bremen / Stefan Harms
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