Vom Tischler zum „Feuerlöscher“ – Persönliches Fazit des Orga-Leiters des Impfzentrums Am Brill

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Mittlerweile wird in Bremen seit einem Jahr eifrig gegen das Coronavirus geimpft, um sich und andere vor einer Erkrankung zu schützen und der Pandemie ein Ende zu bereiten. Von Beginn an hat sich Arne Saak an der Bremer Impfkampagne beteiligt. Der gelernte Klempner und Tischler ist jahrelang für die Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) tätig. Nun fungiert der 29-Jährige als organisatorischer Leiter des Impfzentrums Am Brill. Er hat eine persönliche Bilanz gezogen.
 
Ehrenamtlich war der Arne Saak mehrere Jahre für die JUH aktiv. Dann kam Corona, was auch sein Leben verändert hat. „Ich habe bei den Johannitern zunächst das Lager geleitet, dann die Teststationen mit auf die Beine gestellt und auch selbst Personen getestet, habe Dienstpläne geschrieben und das Impfzentrum in Halle 7 mit aufgebaut“, sagt Saak. Seinen Job als Tischler hat er aufgegeben – seit Februar 2021 ist der 29-Jährige hauptamtlich bei der JUH im Einsatz: Inzwischen als organisatorischer Leiter des großen Impfzentrums am Brill.
 

Beschäftigt sich seit dem 28. Dezember 2020 mit dem Impfgeschehen in Bremen

Saak erzählt: „Es sind 1.000 Dinge, die täglich anfallen.“ Sein Telefon klingelt. Er geht ran und löst das Problem des Anrufers. „Ich fühle mich ab und zu wie ein Feuerlöscher. Manchmal fülle ich Desinfektionsspender auf, dann spiele ich den Rausschmeißer, weil es Ärger am Check-in gibt, dann kümmere ich mich wieder um die Impfstoffbestellung und die Personalführung“, erklärt er und lacht.

Im Regelfall sei er von 6 bis 21 Uhr im Impfzentrum, manchmal auch bis Mitternacht. „Aber die Location am Brill ist toll.“ Saak weiß genau: Ohne das Team, das aus mehreren Hilfsorganisationen besteht, wäre die Arbeit im Impfzentrum gar nicht möglich. Der Orga-Leiter blickt zu seiner Kollegin vom Arbeiter Samariter Bund: „Das ist Nadine Göhs, meine rechte Hand“, teilt er mit.

Saak ist seit der ersten Stunde dabei und stellt sich seit dem 28. Dezember 2020 den täglichen Herausforderungen rund um das Impfgeschehen in der Hansestadt. „Man kommt morgens hier her und weiß nicht, was passiert. Es reicht schon, wenn zehn Personen viel zu früh zu ihren Impfterminen kommen“, berichtet er. Dann würden die Abläufe schnell ins Stockengeraten und die Wartezeiten sich verlängern. Auch habe Saak schon Impflinge wegschicken müssen, weil sie laut der Ständigen Impfkommission (STIKO) noch nicht an der Reihe gewesen seien.
 

Legt Wert auf die Zufriedenheit des Personals

Er merkt dazu an: „Manche möchten zum Beispiel ihre Familien im Ausland besuchen und haben Angst, dass sie nicht mehr zur Arbeit kommen dürfen, wenn sie nicht ausreichend geimpft sind.“ Aktuell kümmert sich der engagierte Johanniter zusammen mit seinen Kollegen vor allem um das neue Personal, welches immer noch für das Impfzentrum eingestellt wird.

„Wir wollen wachsen und jeder soll zufrieden mit dem Job sein“, offenbart Saak. Unzufriedene Mitarbeitende wolle er nicht. „Und wer viel gibt, der darf auch viel“, erläutert der Orga-Leiter und lacht. Er ergänzt: „Hier haben viele ein Stein bei mir im Brett.“ Viele Ereignisse in Halle 7 und im Impfzentrum Am Brill haben Saak nachhaltig berührt.

Eines ist ihm besonders in Erinnerung geblieben: „Ziemlich zu Beginn der Impfungen lief ich in Halle 7 an einer älteren Dame vorbei, die weinte. Ich sprach sie an und sie sagte, sie weine vor Freude. Sie hatte aus Angst vor einer Infektion mehrere Monate lang keinen Menschen mehr getroffen.“
 
Bild: Positiv blickt Arne Saak, organisatorischer Leiter des Impfzentrums Am Brill, auf ein Jahr Corona-Impfungen in Bremen zurück. Bildquelle: Nicole Baumann / Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Landesverband Niedersachsen/Bremen

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