Vermeintlicher Leuchtturm im Norden: Bremen einziges Bundesland mit steigenden Baugenehmigungen
Am 18. Februar 2025 hatte das Statistische Bundesamt (Destatis) die bundesweiten Zahlen zu aktuellen Baugenehmigungen veröffentlicht. Das Resultat: Zum dritten Mal in Folge ist die Zahl der Baugenehmigungen in Deutschland gesunken. Nicht so in Bremen. Entgegen des Bundestrends stieg die Zahl der genehmigten Bauten um 36,5 Prozent auf 1.819 Wohnungen: der höchste Zuwachs aller Bundesländer. Und dennoch gibt es noch äußerst viel zu tun.
Deutschlandweit sank laut Destatis-Erhebung die Zahl der Baugenehmigungen bei Neubauwohnungen um 19,4 Prozent, besonders betroffen sind Einfamilienhäuser (-20,3 Prozent) und Mehrfamilienhäuser (-19,7 Prozent). Auch Bauvorhaben für Büro- und Handelsgebäude gingen drastisch zurück. Als Gründe für diesen Rückgang werden hohe Baukosten, gestiegene Zinsen und eine nachlassende Investitionsbereitschaft angeführt.
Wohnungsbau in schwierigen Zeiten möglich
Senatorin Özlem Ünsal, Senatorin für Bau, Stadtentwicklung und Mobilität, erklärt dazu: „Bremen beweist, dass Wohnungsbau auch in schwierigen Zeiten gelingen kann. Während in vielen Regionen der Republik die Zahlen einbrechen, haben wir in den letzten Monaten aktiv die Weichen für mehr Baugenehmigungen gestellt. Wir schaffen gezielt Anreize für den Wohnungsbau, beschleunigen die Genehmigungspraxis und fördern bezahlbare Wohnungen, damit mehr Menschen in Bremen ein passendes Zuhause finden können.“
Gezielte Maßnahmen für mehr Wohnungsbau
Ünsal führt weiter aus: „Bremen setzt konsequent auf eine beschleunigte Wohnraumentwicklung und hat dafür eine Reihe gezielter Maßnahmen auf den Weg gebracht. Ziel ist es, Investitionen zu erleichtern, Genehmigungsverfahren zu beschleunigen, überregulierte Standards und Kostentreiber abzubauen und somit langfristig bezahlbaren Wohnraum zu sichern.“
Ein zentraler Baustein der Bremer Wohnungsbaupolitik sei die zügigere Bearbeitung von Bauanträgen. Durch modernisierte Prozesse und den Abbau bürokratischer Hürden würden Wartezeiten verkürzt und Bauvorhaben schneller umgesetzt. Digitalisierte Antragsprozesse sollen für Transparenz sorgen, während eine engere Abstimmung zwischen Bauherren, Verwaltung und Politik einen reibungsloseren Ablauf sowie die frühzeitige Klärung möglicher Hindernisse ermögliche.
Akzeptanz von Investoren muss folgen
Um Wohnprojekte wirtschaftlich tragfähig zu machen, stellt Bremen gezielt Fördermittel bereit. Die Wohnraumförderung schaffe Anreize auch in herausfordernden Zeiten. Ebenso solle der soziale Wohnungsbau bezahlbare Mieten für breite Bevölkerungsschichten sichern. Gleichwohl, so verlautet seitens der Stadtverwaltung, werden genossenschaftliche Wohnmodelle mit der Zielsetzung gefördert, stabile Mietpreise und eine sozial durchmischte Stadt zu gewährleisten.
Auch Investitionen in innovative Bauformen wie modulares und serielles Bauen sollen gezielt erleichtert werden, um eine schnellere und kosteneffizientere Realisierung neuer Wohnungen zu ermöglichen.
Die Ziele sind hoch gesteckt. Gerade weil Bremen als Stadt und kleines Bundesland eine Ausnahmestellung einnimmt und der Wohnungsmarkt für Suchende weiterhin extrem eng ist, die Mieten sich für viele auf nahezu unerschwinglichem Niveau befinden, bleibt abzuwarten, inwieweit die Anstrengungen von Investoren, Anlegern, Bauherren und der der Bauindustrie insgesamt angenommen und umgesetzt werden. Unbezweifelbar ist: Bezahlbarer Wohnraum wird dringend benötigt.
((Beitragsbild: Symbolbild – Destatis))









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