Unhöflichkeit und Drohungen gegenüber Politikern in Bremen – Politiker aller Parteien betroffen

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In einer Umfrage von Radio Bremen haben sich 230 Politiker dazu geäußert, wie häufig sie es mit Unhöflichkeit und Drohungen gegen ihre Person zu tun haben und wie sich das auf ihr Verhalten auswirkt. Teil nahmen Politiker aus fast allen in den Stadtteilparlamenten in Bremen, der Stadtverordnetenversammlung in Bremerhaven und der Bremischen Bürgerschaft vertretenen Parteien.

Von allen Befragten gab die Hälfte der Politiker an, in den letzten zwölf Monaten mindestens einmal beschimpft, beleidigt und/oder bedroht worden zu sein. Neun Prozent gaben an, mehr als zehn Mal betroffen gewesen zu sein. Einzelne nannten sogar 100 oder mehr Fälle. Betroffen waren Politiker aus allen Parteien.

Drohungen führen teilweise zu Verhaltensänderungen

Mehr als ein Viertel der Befragten gab an, aufgrund von Bedrohungen und Beschimpfungen ihre Außendarstellung geändert oder zumindest überdacht zu haben. 16 Prozent der Befragten gaben an, ihr Handeln, angestoßen durch Beschimpfungen und Drohungen, hinterfragt zu haben. Vier Prozent haben ihr Handeln aufgrund dieser sogar geändert. Einige gaben an, zurückhaltender zu sein, überlegter und reflektierter vorzugehen, sowohl im persönlichen Kontakt als auch im Internet. Andere entscheiden sich, nach dem Erlebten offensiv zu handeln. Die SPD-Politkerin Antje Grotheer, die im vergangenen Jahr als Bürgerschaftspräsidentin tätig war, hatte es mit besonders vielen Drohungen und Beleidigungen zu tun. „Als jemand in einem Brief schrieb, er würde mich ‚persönlich zur Rechenschaft ziehen‘, da habe ich gemerkt, dass auch meine Familie gefährdet sein könnte“, so Grotheer.

Frauen denken häufiger über eine Verhaltensänderung nach als Männer

Bei den Umfragezahlen wird deutlich, dass Frauen aufgrund von Beleidigungen häufiger über eine Änderung ihrer Außendarstellung oder ihres Verhaltens nachdenken als Männer. 28 Prozent der befragten Frauen haben ihr Handeln aufgrund dessen bereits hinterfragt oder verändert. Bei den Männern waren es 17 Prozent.

Von den 230 Politikern sind 33 Prozent weiblich, 64 Prozent männlich, 2 Prozent haben keine Angaben gemacht bzw. die Angabe „divers“ gewählt, bei einem Prozent fehlt die Angabe. Im Das Durchschnittsalter beträgt 52 Jahre.

 

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