Ungewöhnlicher Anblick: Zwei Bremerhavener „Tore zur Welt“ liegen derzeit im Trockendock

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Derzeit befindet sich im 220 Meter langen Dock I der Lloyd-Werft Bremerhaven nicht etwa ein Schiff. Gedockt sind stattdessen zwei riesige Schleusentore aus den bremischen Häfen, die zusammen gut 3.600 Tonnen Gewicht auf die Waage bringen.

Wie die Hafenmanagementgesellschaft bremenports mitteilt, wurde in der vergangenen Woche, am 9. Januar, zunächst das Reservetor der Nordschleuse in das Dock geschleppt. Der Senior unter den Bremerhavener „Toren zur Welt“ wurde 1931 erbaute und ist somit 94 Jahren alt. Bei gut 1.100 Tonnen Gewicht hat das Bauteil ein Gesamtmaß von 47 mal 11 mal 19,5 Metern.

Dockung des Reservetors der Kaiserschleuse gelingt erst beim zweiten Versuch

Ursprünglich sollte einen Tag später, am 10. Januar, ein noch dickerer Brocken folgen: das Reservetor der Kaiserschleuse, Baujahr 2011. Das Problem: Beim ersten Versuch, das 2.500 Tonnen schwere, 57 Meter lange, 11 Meter breite und 21 Meter hohe Tor in das Dock zu bugsieren, stieß es die zuvor exakt aufgestellten Docklager um, auf die es eigentlich abgesenkt werden sollte.

Beim zweiten Versuch, der heute, am 16. Januar erfolgte, lief dann aber alles nach Plan. Laut bremenports wurde eigens dafür im Hafen der Wasserstand erhöht, sodass das Tor mit einer Hand breit Wasser unter dem Kiel über die Docklager gezogen werden konnte.

Instandsetzungs- und Umbauarbeiten können nun erfolgen

Hintergrund der nicht alltäglichen Dockung, die in ähnlicher Form zuletzt vor knapp zehn Jahren stattgefunden hat, seien neben der regelmäßigen Bauwerksinspektion in erster Linie anstehende, umfangreichere Instandsetzungs- und Umbauarbeiten.

„Durch den Tideeinfluss stehen die Betriebstore der Schleusen unter ständig wechselnden Belastungen. Damit sie diesen gewachsen sind, werden sie daher in regelmäßigen Abständen durch ihre jeweiligen ‚Zwillinge‘, die Reservetore, ausgetauscht, anschließend inspiziert und instandgesetzt“ erläutert Michael Staar, bremenports Teamleiter Maschinenbau / Stahlwasserbau in der Abteilung Technische Anlagen.

„Die Maßnahmen, die nun anstehen, machen die Dockung nötig – denn die anstehenden Arbeiten erfolgen überwiegend im Unterwasserbereich der Tore“, so Staar weiter.

Mit großem Gerät wurden die Tore zum Docken an den Haken des Werft-Krans genommen. (Foto: bremenports)

Arbeiten sollen in etwa 14 Wochen abgeschlossen sein

Ganz konkret werden bei der Kaiserschleuse beispielsweise die Hubzylinder unter die Lupe genommen, die dafür ausgebaut werden müssen.

An beiden Toren sollen zudem die Dicht- und Gleitschienen ersetzt, die elektrotechnischen Komponenten überprüft (und gegebenenfalls angepasst) sowie umfangreiche Konservierungsabreiten durchgeführt werden.

Wenn alles planmäßig läuft, sind die Arbeiten in etwa 14 Wochen abgeschlossen. Dann geht es für die beiden Tore aus dem Trockendock hinaus in die Warteposition, bis sie wieder in die Schleusen eingebaut werden.

Das Nordschleusentor wird auf seinen nächsten buchstäblichen Einsatz nicht lange warten müssen: Der Torwechsel an der Schleuse ist bereits für den Spätsommer geplant.

 

Bild ganz oben: Nachdem das Reserve Tor der Nordschleuse schon in der vergangenen Woche im Dock I festgemacht steht, hat sich heute, am 16.Januar auch das noch größere Kaiserschleusentor dazugesellt.

Fotos: bremenports

 

 

 

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