Über 10 Jahre Holzschiff „Marie“ –  Mit 4 km/h durch den Bremer Bürgerpark

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Mit der nach Originalplänen gebauten „Marie“ wurde in der Freien Hansestadt die Tradition der Ausflugsboote wiederbelebt. Seit 11 Jahren fährt sie bereits durch den Bremer Bürgerpark.

Fast lautlos und mit gerade einmal vier Kilometern pro Stunde gleitet das Holzschiff „Marie“ durch das Wasser. Dank ihres fast geräuschlosen Elektromotors stören sich Enten und Gänse nur wenig an ihrer Anwesenheit. Seit mehr als einer Dekade ist das Fahrgastschiff nun schon im Bürgerpark unterwegs und knüpft dabei an alte Traditionen an:

Von 1908 bis zum Zweiten Weltkrieg wurde hier nicht nur flaniert, geritten und gerudert, sondern auch mit zwei Ausflugsbooten vom zentralen Wasserlauf aus eine neue Perspektive auf den Park ermöglicht. Beide Boote, die Original-„Marie“ und die „Malerei“ gingen jedoch im Krieg verloren.

Nach altem Vorbild mit modernem Motor

Nur durch zahlreiche Spenden und viel Engagement war der Neubau der „Marie“ möglich. „Die Idee dazu kam aus dem Vorstand des Bürgerparkvereins“, erzählt Bürgerparkdirektor Tim Großmann, „dann wurde nach alten Plänen gesucht.“

Insgesamt hat es rund 150.000 Euro gekostet, der Tradition der Ausflugsschiffe im Bürgerpark neues Leben einzuhauchen. Im April 2023 wurde die „Marie“ erstmals zu Wasser gelassen. Ein Leichtgewicht ist das größtenteils aus Lärchenholz gefertigte und mit Mahagoniholz veredelte Boot keineswegs: 12,6 Meter lang und 2,6 Meter breit hat es ein stolzes Gewicht von 4,2 Tonnen. Allabendlich kehrt das Ausflugsschiff in ein ein eigens dafür errichtetes Bootshaus am Meiereisee ein. Dort wird dann der Akku des Motors für die nächsten Touren geladen.

Axel Stuppy ist einer von duzenden ehrenamtlichen Skippern. Bevor er im Rentenalter auf der „Marie“ landete, war er unter anderem Journalist, Fotograf und auch Rettungsschwimmer auf Wangerooge. (Foto: WFB / Jens Lehmkühler)

Anderthalb Stunden Rundfahrt

Auf den Bänken entlang der Reling gibt es Platz für 30 Passagiere. „Das Publikum ist bunt gemischt. Auch viele Touristen nutzen das Angebot“, erzählt Chefskipper und Koordinator der Fahrten Thomas Wessel. Etwa anderthalb Stunden dauert eine Rundfahrt durch den Park, viereinhalb Kilometer werden zurückgelegt, vier Anleger angesteuert. „Es wurde versucht, die alten Standorte der Stege nachzuvollziehen“, berichtet Großmann.

Die „Marie“ ist von Mai bis Anfang Oktober stets am Wochenende unterwegs: freitags dreimal, samstags, sonntags und an Feiertagen gibt es jeweils vier Touren. Auch private Charterfahrten sind möglich. Nur bei Bremer Schmuddelwetter bleibt das Schiff im Bootshaus. Für Erwachsene kostet eine Rundfahrt 9 Euro, für Kinda bis einschließlich 12 Jahren 5 Euro. Kinder bis einschließlich 6 Jahren fahren kostenlos mit. Für Mitglieder des Bürgerparkvereins gibt es bei Vorlage des Mitgliedsausweises eine Vergünstigung. Weitere Informationen gibt es hier.

„Bereicherung für den Park“

„Die Bedeutung des Parks ist für die Stadtgesellschaft nicht zu unterschätzen“, so Bürgerparkdirektor Großmann. „Der Bremer Bürgerpark gehört zu den größten Stadtparks in Deutschland. Das Besondere: Bei der Parkanlage handelt es sich deutschlandweit um die einzige in dieser Größenordnung, die sich ausschließlich aus privaten Zuwendungen finanziert.

„Wir sind unabhängig“, betont Großmann weiter. Mit der Marie ist der Bürgerparkdirektor natürlich auch selbst schon des Öfteren gefahren. „Ich genieße es sehr. Die Fahrt ist wunderschön, entschleunigend und sehr beruhigend. Die ‚Marie‘ ist eine Bereicherung für den Park.“

 

Bild ganz oben: Die Rundtour beginnt im Meiereisee und dauert circa eineinhalb Stunden.

Bildernachweis: WFB / Jens Lehmkühler

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