„Stunde der Wintervögel“: Milder Winter wirkt sich auch in Bremen auf die Ergebnisse der NABU-Zählaktion aus
Bei der diesjährigen „Stunde der Wintervögel“ haben in Bremen 620 Menschen an 407 Orten insgesamt 10.161 Vögel gezählt.
Statt der bundesweit vermehrt beobachteten Kernbeißer und Bergfinken wurden in Deutschlands kleinstem Bundesland besonders viele Graugänse gemeldet. Laut NABU-Vogelschutz-Experte Florian Scheiba sei das für Bremen aber nichts Ungewöhnliches.
„An dem Zählwochenende waren gerade besonders viele Gänse aufgrund des guten Zugwetters in Bewegung“, berichtet er und vermutet hier auch den Grund für die gut 50-prozentige Steigerung an Kranich-Meldungen: „Viele haben wohl in den Himmel geschaut, als sie die typischen Rufe gehört haben.“
34 Prozent weniger Amseln
Spitzenreiter waren in diesem Jahr aber wieder Kohlmeise, Blaumeise und Amsel und dass, obwohl bei den Amseln im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 34 Prozent verzeichnet wurde.
„Im vergangenen Sommer wurden uns viele kranke und tote Amseln gemeldet, die im Verdacht standen, mit dem Usutu-Virus infiziert gewesen zu sein. Das könnte dazu geführt haben, dass zur Vogelzählung weniger Amseln zu sehen waren“, so Scheiba über die mögliche Ursache.
Doch auch die Sichtungen von Kohl- und Blaumeisen, die zu den häufigsten Gästen an Futterstellen gehören, waren 2025 rarer gesät. „Die geringeren Meldezahlen sind vermutlich den bisher milden Temperaturen geschuldet, bewegen sich aber im Rahmen der vorigen Jahre. Sie spiegeln gut die größere Dynamik der Vogelwelt im Winter wider, die bei ausreichend Nahrung und wenig Kälte öfter Gärten und Futterstellen fernbleiben.“
Über die Vogelzählaktion
Die „Stunde der Wintervögel“ ist Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion und fand bereits zum 15. Mal statt. In diesem Jahr zählten bundesweit über 120.000 Menschen mit. Die nächste Vogelzählung findet mit der „Stunde der Gartenvögel“ vom 9. bis 11. Mai statt.
Bild oben: Wie der NABU-Bremen mitteilt wurden bei der diesjährigen „Stunde der Wintervögel“ weniger Amseln gezählt als im Vorjahr.
Foto: c Mike Lane/fotolia
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