Stolberg-Prozess – 5 Jahre Haft gefordert

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Der länger als ein Jahr andauernde Prozess um den früheren Beluga-Geschäftsführer Niels Stolberg scheint sich auf der Zielgeraden zu befinden. Heute trafen sich die Verfahrensbeteiligten im Landgericht Bremen zu einem sogenannten Zwischengespräch: Während Staatsanwältin Silke Noltensmeier vier bis fünf Jahre Haft fordert, hält Stolbergs Verteidiger Bernd Groß eine Bewährungsstrafe für ausreichend.
 
Es scheint, als sei der Ex-Reeder Niels Stolberg, wie einst Ikarus, der Sonne zu nahegekommen. Auf wundersame Weise schien alles, was er anfasste, zu Gold zu werden. Stolberg selbst war zwar nicht golden, aber stets braun gebrannt und wirkte wie ein Quell des Lebens. Beim heutigen Termin im Landgericht Bremen hingegen, wirkte der tief gefallene Unternehmer blass und abgekämpft.
 

Inzwischen macht ihm neben dem langwierigen Verfahren auch die eigene Gesundheit zu schaffen: Die einzelnen Termine sind zeitlich eng begrenzt, da dem Ex-Reeder laut einem amtsärztlichen Attest keine langen Verhandlungstage zumutbar sind. Dementsprechend scheint es, als ob das Schicksal des früheren Beluga-Chefs nunmehr in den Händen von Ärzten, Anwälten und nicht zuletzt Richtern liegt.
 

Geltungsdrang und Größenwahn

Während der Verteidiger die Ansicht vertritt, dass sein Mandat verzweifelt versucht habe, sein Unternehmen zu retten und sich im Verfahren kooperativ gezeigt habe, attestiert die Anklage dem Bremer Unternehmer des Jahres 2006 „Geltungsdrang und Größenwahn“. Daher sieht Staatsanwältin Silke Noltensmeier eine Freiheitsstrafe von vier bis fünf Jahren als angemessen an.
 

Nächster Termin am 21. Juni

Sein Anwalt hingegen hält eine Bewährung für ausreichend, die höchstens bei zwei Jahren liegen kann. Der nächste Termin in dem Verfahren findet am 21. Juni statt. Bis dahin werden von den Verfahrensbeteiligten noch Urkunden gelesen. Im Juli dürften dann die Plädoyers gehalten und das Urteil gefällt werden. Stolberg ist unter anderem wegen Kreditbetrug, Bilanzfälschung und Untreue angeklagt.
 
Foto oben: Welche Strafe ist für Niels Stolberg (Archivbild) gerecht. Die Meinungen bei Staatsanwaltschaft und Verteidigung gehen auseinander
 

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