Stimmung in der bremischen Wirtschaft trübt sich weiter ein – Handelskammer-Konjunkturreport zum Sommer
Waren im Frühjahr 2024 noch leichte Signale für eine konjunkturelle Erholung zu vernehmen, ist im Sommer kaum noch etwas davon zu spüren. So macht der aktuelle Konjunkturreport, den die Handelskammer Bremen am 12. Juli vorgestellt hat, deutlich, dass sich die wirtschaftliche Stimmung in der Freien Hansestadt weiter eingetrübt hat. Ein Großteil der 381 befragten Unternehmen aus dem Produzierenden Gewerbe, aus Handel und Dienstleistungen im Land Bremen geht nicht davon aus, dass in den kommenden Monaten ein Aufschwung zu erwarten ist.
„Die Unternehmen haben es unverändert mit einer herausfordernden Situation im nationalen, europäischen und internationalen Geschäft zu tun. Häufig ist aus den Betrieben auch zu hören, dass bürokratische Belastungen und Überregulierung weiter zunehmen und dadurch die ohnehin schwierige Fachkräftesituation zusätzlich belasten“, sagt dazu Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Fonger:
Zudem würden die Unternehmen auch weiterhin unter hohen Energie- und Rohstoffpreisen, steigenden Arbeitskosten und einer rückläufigen Inlandsnachfrage leiden. „Leicht positive Bewertungen der momentanen Geschäftslage kommen derzeit nur noch aus der Bauwirtschaft, von den Kreditinstituten und den Unternehmen aus dem Bereich der Sonstigen Dienstleistungen“, so Dr. Fonger weiter.
Aus allen anderen Wirtschaftsbereichen habe die Handelskammer bei ihrer Quartalsumfrage überwiegend schlecht laufende Geschäfte gemeldet bekommen. „Vor allem in der Industrie und aus dem Einzelhandel kommen spürbar ungünstigere Beurteilungen als noch im Frühjahr 2024. Für einen ex-portorientierten und produktionsstarken Standort wie des Land Bremen ist dies eine besonders schwierige Situation.“
Ausblick auf die kommenden 12 Monate
Mit Blick auf die kommenden zwölf Monate würden sich die Geschäftserwartungen im Vergleich zum Vorquartal insgesamt deutlich im negativen Bereich bewegen. Etwas zuversichtlicher, wenngleich trotzdem negativ, seien auch hier nur die Sonstigen Dienstleister sowie Gastronomie und Hotellerie.
Geschäftslage und Geschäftserwartungen zusammengenommen sinkt der Handelskammer-Konjunkturindikator für die Wirtschaft in Bremen und Bremerhaven um -9 auf 79 Punkte. Im Zehn-Jahres-Vergleich (100 Punkte) sei dies deutlich unter dem Durchschnittsniveau.
Bessere Stimmung in Bremerhaven
Besser als in Bremen zeigt sich die Lage in der Bremerhavener Wirtschaft. Zum zweiten Mal in Folge hat sich in der Seestadt die konjunkturelle Stimmung leicht verbessert, die Unternehmen bewerten sie als befriedigend. Hier steigt der Handelskammer-Konjunkturindikator zum zweiten Mal in Folge um +8 auf 90 Punkte. Bei einem Zehn-Jahres-Mittelwert von 96 Punkten liegt auch er damit allerdings auf unterdurchschnittlichem Niveau.
Bildnachweis: AdobeStock / diegograndi
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