Sportminister erstellen Entwurf über Lockerungen – Geisterspiele nicht vor Mitte Mai

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Die Sportminister aller Bundesländer haben sich am Montag, 27. April, über ein mögliches Vorgehen der Lockerungen im Sport und einen stufenweisen Wiedereinstieg in den Trainings- und Wettkampfbetrieb verständigt. Zu einer Abschließenden Einigung ist es am Montag nicht gekommen. Am Donnerstag, 30 April, beraten die Minister mit der Bundeskanzlerin über entsprechende Lockerungen.

In einer Telefonkonferenz haben die Sportminister aller Länder einen Umlaufbeschluss erarbeitet, der am Dienstagabend, 28. April, dem Bundeskanzleramt vorgelegt wird. Am Donnerstag, 30 April, steht dann eine Beratung mit der Bundeskanzlerin an, in der es um eine mögliche Umsetzung der Lockerungen gehen soll.

Keine konkreten Termine

Ohne irgendwelche konkrete Termine zu nennen, sieht der Entwurf der Sportministerkonferenz (SMK) folgende Schritte vor: Zunächst solle der Trainingsbetrieb im Breiten- und Freizeitsport insbesondere von Sportvereinen wieder erlaubt werden, sofern die Sportangebote unter freiem Himmel stattfinden. Wichtig dabei seien aber die Kontaktfreiheit des Sports, ein angemessener Abstand zwischen den Sportlern sowie die Einhaltung der üblichen Hygienemaßnahmen. Einzelne Sportarten werden ausdrücklich nicht genannt.

Geisterspiele nicht vor Mitte Mai denkbar

Der Spielbetrieb ohne Publikum in der Fußball-Bundesliga sei nach Ansicht der SMK nicht vor Mitte oder Ende Mai vertretbar. „Die Deutsche Fußball-Liga muss dabei strengste hygienische und medizinische Voraussetzungen schaffen, durchsetzen und mit geeigneten Maßnahmen überprüfen“, so Anja Stahmann, Bremens Sportsenatorin und Vorsitzende der SMK. In der Diskussion sei noch die Frage, welche Empfehlungen die SMK für den Fall weiterhin begrenzter Testkapazitäten aussprechen wolle. „Wir müssen diese Frage gewissenhaft prüfen und noch weiter diskutieren“, sagte Anja Stahmann. „Der Sport darf generell nicht den Vorwurf auf sich ziehen, dass er Testkapazitäten beansprucht, die für den allgemeinen Gesundheitsschutz zum Beispiel in Altenheimen oder Kliniken dringend gebraucht werden.“

Keine Fangruppen vor den Stadien

Die Deutsche Fußballliga und die Vereine müssten bei einer möglichen Lockerung aber auch ihren Teil dazu beitragen und mit dafür sorgen, dass sich keine Fangruppen vor den Stadien versammeln. Auch müsste das Personal, das für die Fernsehproduktion vor Ort benötigt werde auf ein Minimum reduziert werden. Soweit sich die Konzepte in der Ersten und Zweiten Fußball-Bundesliga der Männer bewähren, könne der Spielbetrieb mit zeitlicher Verzögerung auf die Frauen-Bundesliga und den DFB-Pokal ausgeweitet werden. Die Fortsetzung des Spielbetriebs in anderen Profi-Ligen in Form von „Geisterspielen“ könne möglich werden, sofern die Ligen entsprechende Konzepte erarbeiteten. „Das Verhalten der Fans wird damit sicherlich eine entscheidende Rolle spielen, ob die Saison zu Ende gespielt werden kann oder nicht“, sagte Senatorin Stahmann.

Wettkampfsport erst zu späterem Zeitpunkt

Der Wettkampfbetrieb, gegebenenfalls auch ohne Zuschauer und unter den obengenannten Rahmenbedingungen, könne erst zu einem späteren Zeitpunkt wiederaufgenommen werden. „Die Wiederaufnahme des Wettkampfbetriebs ist grundsätzlich in jenen Sportarten zuerst denkbar, bei denen die Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln gesichert werden kann“, sagte die SMK-Vorsitzende Stahmann. Die Zulassung des Wettkampfbetriebs in Kontakt- und Mannschaftssportarten könne erst der letzte Schritt der Lockerungen sein.

„Die Verbreitung des Coronavirus hat zu einschneidenden Beschränkungen im Alltagsleben geführt“, sagte die SMK-Vorsitzende abschließend. „Die Bevölkerung insgesamt, aber auch die Sportverbände, Sportvereine und Sporttreibenden haben dies bislang in großer Solidarität mitgetragen.“ Wegen seiner Rolle für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und zur Erhaltung der Gesundheit müsse der Sport in einer „für die Gesamtsituation verantwortlicher Form schrittweise wieder ermöglicht werden“. Dabei müssten „die Ziele des Gesundheitsschutzes der Bevölkerung unverändert im Mittelpunkt stehen“, betonte die SMK-Vorsitzende. „Maßgeblich bleiben daher die Einschätzungen der Virologen.“

Anmerkung: Bei den hier genannten Lockerungen handelt es sich lediglich um einen Entwurf der SMK! Keine dieser Lockerungen wurde beschlossen oder ist in Kraft getreten!

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