Seute Deern soll zügig geborgen werden – Über eine Millionen Euro an Kosten fallen dafür an

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung

Letzten Freitagabend, 30. August, sank das traditionsreiche Segelschiff Seute Deern in Bremerhaven auf den Grund des Hafens. Aktuell wird eine fachgemäße Bergung des Holzseglers, der zum Bestandteil des Deutschen Schifffahrtsmuseums (DSM) gehört, vorbereitet. Bislang wird dafür von Kosten im Umfang von 1,1 Millionen Euro ausgegangen. Zur Finanzierung der Bergung gab es bereits unverbindliche Zusagen über Zuschüsse, wie das DSM kürzlich mitteilte.
 
Bei der Sitzung des „Lenkungskreises Seute Deern“ am gestrigen Dienstag, 3. September, habe die Rettung des Schiffes im Vordergrund gestanden. Infolge des Berichts vom bestellten Gutachter Hans-Joachim Möller der international agierenden Möller Marine Survey GmbH & Co. KG aus Bremerhaven hätten alle Anwesenden rasch Einigkeit darüber erzielt, dass der Traditionssegler zeitnah geborgen werden müsse.
 

Bewertung des Gutachters sorgte für schnelles Handeln

Er habe Angaben zum Zustand der Seute Deern gemacht und Informationen über die mögliche Bergung gegeben. Da Möller selbst Kapitän sei und über Erfahrung im Bergen historischer Segelschiffe verfüge, sei sein Urteil mit ausschlaggebend gewesen. Seiner Meinung nach, sei die havarierte Seute Deern zwar augenblicklich gesichert, jedoch könne abhängig vom Wetter bei stark aufkommendem Wind Gefahr im Verzug bestehen.
 

Bergung wird 20 Tage dauern

Zum Heben sowie zur Stabilisierung der Seute Deern müssten zuerst mittels eines auf einem Schwimmkörper stehenden Krans die Rahen und die Masten des Schiffes abgenommen werden. Anschließend könne das Schiff durch Abpumpen des Wassers mit luftgefüllten Hebesäcken angehoben und daraufhin schwimmend stabilisiert werden. Für die Bergung werde eine Dauer von bis zu 20 Arbeitstagen angesetzt.
 

Für 90 Prozent der Kosten soll das Land Bremen aufkommen

Wegen der kaum einschätzbaren Risiken durch die Wetterverhältnisse müsse das vorgeschlagene Rettungskonzept schnell umgesetzt werden. Vom Sachverständigen seien die dafür notwendigen Mittel auf 1,1 Millionen Euro geschätzt worden. Diese Summe sei jedoch nicht im Kernhaushalt des DSM enthalten.

Gestern Abend habe der „Lenkungsausschuss Museumshafen“ mit Vertretern des DSM, des Bundes, des Landes Bremen und der Stadt Bremerhaven getagt. Sie hätten sich über die Möglichkeit beraten, die Bergung aus Landesmitteln unter Beteiligung der Stadt Bremerhaven zu finanzieren.

Das Ressort der Senatorin für Wissenschaft und Häfen Dr. Claudia Schilling habe in Aussicht gestellt, eine kurzfristige Lösung im Einvernehmen mit den Mitgliedern der parlamentarischen Gremien herbeizuführen. Im Rahmen dieser Lösung würde das Land Bremen mit 90 Prozent den Großteil der Bergungskosten decken. Bereitschaft, die restlichen 10 Prozent zu tragen, habe die Stadt Bremerhaven signalisiert.
 

Zuvor bewilligte Planungsmittel bleiben dem Museum erhalten

Kurzum würde das bedeuten, dass dem DSM die erforderlichen Mittel für die Bergungsmaßnahme über eine Zuwendung. Zwecks der Gefahrenabwendung müsse das DSM die Zuwendung beantragen. Unabhängig davon würden dem DSM die genehmigten zweckgebundenen und anteilig vom Bund, dem Land Bremen und der Stadt Bremerhaven übernommenen 1,4 Millionen Euro für Planungsmittel bleiben.
 

Die zuständige Senatorin sieht umgehenden Handlungsbedarf

Dr. Claudia Schilling, Senatorin für Wissenschaft und Häfen sowie für Justiz und Verfassung erklärt: „Wir wollen noch am heutigen Mittwoch dem DSM die Zustimmung zur Erteilung des Auftrags geben, damit die Bergung unverzüglich beginnen kann. Aufgrund der Gefahr im Verzug ist hier ein sofortiges Handeln geboten, das hat der Sachverständige Herr Kapitän Möller im Lenkungskreis eindeutig dargelegt. Für die Erteilung unserer Zustimmung suchen mein Staatsrat und ich kurzfristig das Gespräch mit den Mitgliedern der Fach- und Haushaltsgremien und werben für ein einvernehmliches Vorgehen.“
 

Sanierung der Seute Deern lässt sich erst nach der Bergung einschätzen

Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz habe noch gestern Abend die Zustimmung der Stadt zur Förderung des Rettungsvorhabens in Höhe von zehn Prozent der Gesamtsumme geäußert. „Erst nach der gelungenen Bergung kann der Gutachter feststellen, ob und in welcher Form die Seute Deern realistisch saniert werden kann“ bewertet Grantz die Lage. Ihrem Dank verleiht das Direktorium des DSM Ausdruck: „Wir sind der Senatorin und dem Oberbürgermeister für ihre Unterstützung und ihren aktiven Zuspruch zutiefst dankbar.
 
Bild: Lars Kröger (v. l.), der Projektleiter Sanierung Seute Deern und Umgestaltung des Museumshafens des Deutschen Schifffahrtsmuseums, dessen kaufmännischer Geschäftsführer Konrad Otten und Gutachter Hans-Joachim Möller stehen vor der gesunkenen Seute Deern. Bildquelle: DSM / Colleen Lansnicker

Anzeige
Anzeige
Anzeige
0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert